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DOI: 10.1055/s-2004-835248
Breaking bad news – Ärztliche Fortbildungsveranstaltungen zum Aufklärungsgespräch: Inhalte und erste Evaluationsergebnisse
Die Aufklärung von PatientInnen über eine schwerwiegende Diagnose ist ein wichtiger Bestandteil des ärztlichen Berufsalltags, sowohl in der Palliativmedizin als auch in allen anderen Bereichen der klinischen Medizin. Im deutschsprachigen Raum existieren bisher nur wenige Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, die ÄrztInnen auf diese schwierige Aufgabe vorbereiten.
Wir stellen eine erfahrungsorientierte Fortbildungsveranstaltung zum Aufklärungsgespräch für ÄrztInnen und erste Evaluationsergebnisse aus 5 Veranstaltungen in Berlin vor. Die Veranstaltung findet an 2 Tagen statt und umfasst insgesamt 11,5 Stunden. Eine Kursgruppe besteht aus 6–10 Teilnehmenden und wird von zwei ärztlichen DozentInnen geleitet. Kerninhalt des Konzeptes sind Rollenspiele der Teilnehmenden untereinander und Gespräche mit SimulationspatientInnen sowie Feedback von der Gruppe und Gruppendiskussionen nach dem Prinzip des „peer group learning“. Die Teilnehmenden schätzen mithilfe von standardisierten Fragebögen vor und nach dem Kurs ihre eigenen kommunikativen Kompetenzen ein. Zusätzlich erfolgt nach der Veranstaltung eine schriftliche und mündliche Bewertung des Kurskonzepts.
Bisher fanden 5 Veranstaltungen mit insgesamt 46 ÄrztInnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen statt. Nach der Veranstaltung schätzten die Teilnehmenden ihre Fähigkeit, PatientInnen oder Angehörigen eine schlechte Nachricht zu überbringen, signifikant höher ein. Methoden und Kursinhalte wurden positiv evaluiert.
Die erhobenen Daten bestätigen die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse internationaler Studiengruppen, nach denen sich die Selbsteinschätzung kommunikativer Kompetenzen durch erfahrungsorientierte Kursveranstaltungen verbessert. In Ergänzung zur bisher durchgeführten Evaluation werden gegenwärtig die methodischen Grundlagen zur Evaluation des beobachtbaren Gesprächsverhaltens entwickelt.