Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 22
DOI: 10.1055/s-2004-835548

Verlaufsbeobachtung nach operativer Therapie eingewachsener Zehennägel

E Drunkenmölle 1, V Stadie 1
  • 1Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland

In der operativen Therapie des eingewachsenen Zehennagels hat sich die Keilresektion mit partieller Matrixektomie durchgesetzt. Zur Einschätzung anamnestischer Besonderheiten, des postoperativen Verlaufs, der Rezidivquote und der Patientenzufriedenheit führten wir eine retrospektive Befragung an 26 Patienten durch, die an unserer Klinik an einem eingewachsenen Zehennagel operiert wurden (keilförmige Resektion des betroffenen Nagelrandes, der randständigen hypertrophen Weichteile und Kürettage der lateralen Nagelmatrix mit anschließender Direktnaht). Das Durchschnittsalter bei Erkrankung betrug 27 Jahre. Beschwerden bestanden bei über der Hälfte der Patienten weniger als 6 Monate. Bei 9/26 waren beide Großzehennägel betroffen. Eine Vor-Operation gaben 9/26 Patienten an, dabei war bei 3 Patienten mindestens eine Nagelextraktion durchgeführt worden. Nach der OP bestanden durchschnittlich 3 Wochen lang Schmerzen und eine Arbeitsunfähigkeit von 2 Wochen. Bei 2/26 Patienten trat eine Wundinfektion auf. Seit der Operation sind 23/26 Patienten beschwerdefrei, bei 8/26 ist an einem anderen Zeh ein Ungus incartatus aufgetreten. Mit der OP zufrieden waren 25/26 Patienten und würden die gleiche OP noch einmal durchführen lassen. Das kosmetische Ergebnis wurde von 21/26 Patienten als gut bzw. sehr gut eingeschätzt. Eine genetische Prädisposition kann vermutet werden, da bei 14/26 ein Verwandter 1. Grades ebenfalls unter eingewachsenen Zehennägeln leidet. Regelmäßige mechanische Reizung des Nagels wie z.B. durch Sport (8/26) gilt bereits als gesicherter Kofaktor. Bei rezidivierend eingewachsenen Zehennägeln sollte frühzeitig eine Operation erfolgen, da der Eingriff komplikationsarm ist und bei exakter Durchführung gute Langzeitergebnisse mit guter Patientenakzeptanz erwartet werden können.