Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 74
DOI: 10.1055/s-2004-835600

Liposuktion in Tumeszenzlokalanästhesie

G Sattler 1
  • 1Rosenparkklinik, Darmstadt, Deutschland

Seit nahezu 30 Jahren wird die Liposuktion nach ihrer Erstbeschreibung durch Fischer und Fischer im Jahre 1975 durchgeführt und ist seitdem durch einen erheblichen Wandlungsprozess gekennzeichnet. Die wesentliche Errungenschaft zur weiteren Entwicklung der Methode war die Erkenntnis der präoperativen Perfusion des zu behandelnden Fettgewebes mit Kochsalzlösung. Durch die Maximierung der Kochsalzlösungsmengen und der gleichzeitigen Mischung mit einem Lokalanästhetikum entsteht die Tumeszenzlokalanästhesie (TLA). Die damit verbundene Operationstechnik hat zu weiteren medizinischen Entwicklungen einerseits der Vibrationslipolyse und andererseits der entsprechenden Pumpen zur Infundierung der TLA-Lösung geführt. Die operative Vorgehensweise zeigt charakteristische Merkmale, die durch den wachen, beweglichen Patienten geprägt sind. Hierzu zählt

  • die selbständige aktive Positionierung des Patienten auf dem OP-Tisch, verbunden mit einer bedarfsgesteuerten Tonisierung einzelner Muskelgruppen bis zur allgemeinen Überstreckung des Körpers, auch in Seitenlage.

  • die manuell assistierte Hautstabilisationstechnik (MAAST) zur Kompensation des Hautturgorverlustes, die durch den Liposuktionsvorgang eintritt, und

  • die offene Drainage, die postoperativ zu einem Auswascheffekt des operativen subkutanen Tunnelsystems führt.

Im Vergleich zu anderen Vorgehensweisen der Fettabsaugung ist die Liposuktion in TLA unter Verwendung der o.g. zusätzlichen Technik als risikoärmste Methode weltweit einzustufen, die Patienten-Komfortabilität, geringste operative Belastung und anspruchsvollste ästhetische Operationsergebnisse miteinander verbindet.