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DOI: 10.1055/s-2004-835612
Dermatochirurgische Therapieoptionen ungewöhnlicher eruptiver Angiome bei chronischer GvHD
Bei einer jetzt 42-jährigen Patientin wurde im Juni 1996 eine CML (bcr-abl positiv) diagnostiziert. Im April 1997 erfolgte eine allogene Stammzelltransplantation (Cousine). 1998 hat die Patientin dann eine GvHD der Haut mit chronisch rezidivierenden Verlauf entwickelt. Zur Behandlung der GvHD wurden sequentiell Bade-PUVA-Therapie, Glucocorticoide, Ciclosporin A, Tacrolimus, Mycophenolatmofetil und Thalidomid mit wechselndem Erfolg eingesetzt. Im Februar 2003 traten erstmals im Bereich beider Unterschenkel teils rasch exophytisch wachsende Tumoren auf, die sich histologisch als thrombosierte cavernöse Hämangiome erwiesen. Hinweise auf ein Kaposi Sarkom, eine bazilläre Angiomatose oder ein pyogenes Granulom haben sich feingeweblich nicht ergeben. In den größeren der äußerst schmerzhaften und rezidivierend spontan blutenden Tumoren zeigte die Duplexuntersuchung eine ausgeprägte Vaskularisation mit arteriellen Zuflüssen und AV-Shunts. Die drei größten exophytischen Tumore wurden nach Darstellung und Ligatur der versorgenden Gefäße exzidiert. Nach einer Wundkonditionierung heilten freie Hauttransplantate in den Wunddefekten weitgehend gut ein, trotz der GvHD bedingten sklerodermiformen Hautveränderungen. Diskutiert werden mögliche Mechanismen der Pathogenese dieser Angiome, sowie therapeutische Optionen bei den zugrunde liegenden schwierigen Hautverhältnissen.
Literatur: Garnis S., Billick RC, Srolovitz H. Eruptive vascular tumors associated with chronic graft-versus-host disease. J Am Acad Dermatol. 1984 May: 918–21