Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 87
DOI: 10.1055/s-2004-835613

Erfahrungen mit diversen Fillersubstanzen

MJ Weidmann 1
  • 1Augsburg, Deutschland

Trotz jahrzehntelanger Anwendung von Fillersubstanzen und vielen Neuentwicklungen auf diesem Sektor, scheint die ideale Substanz noch nicht gefunden. Die Permanentfiller mit Polyacrylatbestandteilen sind in den letzten Jahren, aufgrund der Entwicklung von Ganulomen, zunehmend umstritten. Insbesondere die Hydroxymethylacrylate stellen aber nach unserer Ansicht, bei ausgewählten Indikationen, durchaus eine Erweiterung des Repertoirs dar. Besonders interessant sind diese Präparate, in der Behandlung von atrophen Flächen, Narben, und tiefen Falten im unteren Gesichtsbereich. Interessant ist auch die Anwendung nach Subcision. Der Injektionsort ist die tiefe Dermis bzw. das Subkutangewebe. Auf eine gute Verteilung des Füllmaterials durch die geeignete Injektionstechnik, so wie eine sorgfältige Massage des Gewebes unmittelbar nach der Injektion ist unbedingt zu achten. Da der Gewebeaufbau durch eine Fibroblastenstimulation erfolgt, die in ihrer Intensität großen individuellen Schwankungen unterworfen ist, sollte ein Mindestabstand von 3 Monaten zwischen Erstbehandlung und Folgebehandlung liegen. Für Hydroxymethylacrylate konnte umfangreiches Datenmaterial bezüglich der langfristigen Komplikatonsrate vorgelegt werden, hierbei scheint die weitaus größte Anzahl der Komplikationen aufgrund von ungeeigneter Patientenauswahl, Indikationsstellung und Injektionstechnik zu resultieren. Insgesamt zeigt sich jedoch, bei einer Beobachtungsdauer über 5 Jahre bei über 100 000 Injektionen, eine mit 0.2% sehr geringe Komplikationsrate. Zusammenfassend sollten aus unserer Sicht Permanentfiller nur von erfahrenen Anwendern angewendet werden, der obere Gesichtsbereich sollte hierbei eher vermieden werden. Anamnese und Aufklärung sollten im Vergleich zu der Anwendung von Kollagen und Hyaluronsäure wesentlich umfangreicher sein. Zusätzlich ist beim Einsatz von Permanentfillern eine Planung in die Zukunft erforderlich, da sich die nachfolgende Anwendung von anderen ästhetischen Verfahren teilweise verbietet. Aus diesem Grunde sollte dem Patienten auch ein Behandlungspass mit Angabe der Substanz, Injektionsort, Menge und Datum ausgehändigt werden. Im Bereich der Gesichtsmodulation gibt es nun auch eine reine Hyaluronsäure zur subkutanen Injektion, die Dauer des therapeutischen Effektes wird sich jedoch erst erweisen müssen. Die Polymilchsäure eignet sich ebenfalls für die oben genannten Indikationsstellungen. Sie stellt eine interessante Alternative bei der [abstract truncated at 300 words]