Gegner der Substitutionstherapie argumentieren vehement mit extrem hohen Prozentzahlen
hinsichtlich des Konsums anderer psychotroper Substanzen während der Behandlung. Dies
führt zu der Gefahr, die Behandlung auf diesen Aspekt zu reduzieren und in endlose
Diskussionen mit den Patienten zu geraten, beziehungsweise im gegenseitigen Aufdecken
und Verdecken immer höher zu rüsten. Hierin könnte man aber auch eine Verschiebung
auf ein Problem sehen, das sich umfangreich ausdiskutieren lässt und damit von den
eigentlich wichtigen Inhalten der Behandlung ablenkt. Bei der Betrachtung des Problems
Beikonsums sind also neben den medizinischen und juristischen Aspekten insbesondere
psychodynamische Hintergründe auszuleuchten. Der wichtigste Punkt ist dabei, dass
aus der Behandlungssituation ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander erwächst.
Weiterhin soll der Blick auf andere europäische Länder gerichtet werden, die einen
überraschend anderen Umgang mit dem Thema bereithalten.