Suchttherapie 2004; 5 - 1
DOI: 10.1055/s-2004-861661

Umgang mit Beikonsum in der Praxis

JU Blanke 1
  • 1Bochum

Gegner der Substitutionstherapie argumentieren vehement mit extrem hohen Prozentzahlen hinsichtlich des Konsums anderer psychotroper Substanzen während der Behandlung. Dies führt zu der Gefahr, die Behandlung auf diesen Aspekt zu reduzieren und in endlose Diskussionen mit den Patienten zu geraten, beziehungsweise im gegenseitigen Aufdecken und Verdecken immer höher zu rüsten. Hierin könnte man aber auch eine Verschiebung auf ein Problem sehen, das sich umfangreich ausdiskutieren lässt und damit von den eigentlich wichtigen Inhalten der Behandlung ablenkt. Bei der Betrachtung des Problems Beikonsums sind also neben den medizinischen und juristischen Aspekten insbesondere psychodynamische Hintergründe auszuleuchten. Der wichtigste Punkt ist dabei, dass aus der Behandlungssituation ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander erwächst. Weiterhin soll der Blick auf andere europäische Länder gerichtet werden, die einen überraschend anderen Umgang mit dem Thema bereithalten.