Suchttherapie 2004; 5 - 4
DOI: 10.1055/s-2004-861664

Wie erfolgreich ist die Suchtmedizin – Perspektiven der Suchttherapie

M Krausz 1
  • 1Hamburg

Erfolg ist eine mehrdimensionale Größe, die nicht unbedingt mit Suchttherapie attribuiert wird. Die Optionen der Behandlung anderer chronischer Erkrankungen, wie Asthma, Diabetes und Hypertonus erscheinen auch in der Bewertung der Medizin vielversprechender, das Engagement für diese Patienten angemessener. Es gibt nach wie vor in der Medizin kaum einen Bereich, indem die Finanzierung der Therapien so reglementiert wird, von der Entgiftung bis zur Psychotherapie, von der Notfalltherapie bis zur Behandlung schwerer körperlicher Begleiterkrankungen, wie der Hepatitis C. Die Suchtmedizin fordert eine gleichberechtigte Chance für Suchtpatienten, die Wahrnehmung der Chancen. Diese sind vergleichbar gut, wie bei anderen Störungen der Lebensweise. Um sie wahrnehmen zu können, brauchen die Patienten engagierte Suchtmedizin, parteilich für die eigenen Patienten. Es gibt ausreichend Evidenz, die den wissenschaftlichen Sinn dieses therapeutischen Engagements belegen kann. Vielmehr tragen die Mediziner und Berater dazu bei, dass sich Konsum chronifiziert, wenn sie die vorhandenen Möglichkeiten verstreichen lassen.