manuelletherapie 2005; 9(1): 1
DOI: 10.1055/s-2005-857943
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publication Date:
03 March 2005 (online)

Vor Ihnen liegt die 1. Ausgabe des 9. Jahrgangs der Manuelle Therapie. Sie werden feststellen, dass der Name um den Untertitel Muskuloskeletales System - Klinik und Forschung ergänzt wurde.

Dies ist eine logische Weiterentwicklung einer Zeitschrift über Manuelle Therapie so wie auch der Manuellen Therapie selbst. Zudem hoffe ich, dass es ein positives Zeichen für die Zukunft ist.

Noch vor 25 Jahren war die Manuelle Therapie in Europa nach länderspezifischen Konzepten aufgeteilt. So gab es z. B. in Skandinavien das nordische Konzept, das holländische System nach Eindhoven oder Utrecht und das schweizerische SAMT-Konzept. Daneben wurde auch nach den Gründern der Konzepte unterschieden, wie z. B. Maitland oder Kaltenborn.

Die Unterschiede der verschiedenen Konzepte lagen grob gesagt in theoretischen biomechanischen Denkmodellen. Bei den ersten Sitzungen zur Gründung dieser Zeitschrift waren dann auch „alle” Strömungen eingeladen, die Zeitschrift mitzugestalten.

In den letzten Jahren hat sich das Bild zum Glück in eine positiven Richtung verschoben, sodass sich die verschiedenen Konzepte näher kommen. Das Clinical-Reasoning-Modell, das unter anderem durch die Publikationen von Mark Jones auch in Europa in der Physiotherapie eingeführt wurde, hat meiner Meinung nach dazu beigetragen, die Konzepte mehr auf eine gemeinsame Linie zu bringen.

Die Ziele einer Behandlung mit Manueller Therapie sind heute unter dem Einfluss der Hypothesenkategorien einschließlich ICF viel umfassender als noch vor 10 Jahren. Wichtig ist, den Weg zum Ziel gemeinsam mit dem Patienten zu gehen. Ich hoffe, dass es uns Therapeuten in den nächsten Jahren gelingt, noch mehr zusammen zu finden und uns als einheitliche Berufsgruppe zu präsentieren, anstatt als z. B. Maitland-, Mc Connell-, Mulligan- oder Kaltenborn-Therapeut, wie heute noch auf vielen Visitekarten zu lesen ist. Miteinander ist immer besser als neben- oder sogar gegeneinander.

Die Manuelle Therapie ist viel wissenschaftlicher geworden. Inzwischen veröffentlicht sie viele Studien über die Wirkungsmechanismen unseres Handelns, und in Zukunft werden noch mehr Studien, RCT, und Literaturstudien erscheinen.

Für uns Therapeuten bleibt die Frage, wie viel aus diesen Studien sich in der täglichen Praxis umsetzen lässt. Besonderns zur Beantwortung dieser Frage möchte die „manuelletherapie” einen Beitrag leisten, was sich auch im neuen Untertitelteil Klinik und Forschung ausdrückt.

Eine absolute Spezialistin auf dem Gebiet der Verbindung von Forschung und Klinik ist die niederländische Physiotherapeutin Annelies Pool-Goudzwaard, die am 31. Oktober 2003 an der Erasmus Universität in Rotterdam promovierte. Der Titel ihrer Doktorarbeit lautet: Biomechanics of the Sacroiliac Joints and the Pelvic Floor. Diese ist ein schönes Beispiel dafür wie sich Resultate aus dem Labor im klinischen Alltag umsetzen lassen. Wir schätzen uns glücklich, ihre Arbeit präsentieren zu dürfen, deren 1. Teil Sie in dieser Ausgabe lesen können.

Jan Herman van Minnen

Korrektur zum Artikel „Vergleich des Einsatzes von Repex-Tisch bzw. wiederholter Rumpfextension in Bauchlage bei gesunden Versuchspersonen” in Heft 5/04 dieser Zeitschrift.

Leider ist uns bei der Autorennennung ein Fehler unterlaufen.

Die richtige Reihenfolge der Autoren lautet:

Michelle Gonzalez, PT, MPT, Selena Fernandez, PT, MPT, Carol Dionne, PT, PhD, OCS, Cert MDT.

Kontaktperson ist Carol Dionne, cdionne@utep.edu

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