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DOI: 10.1055/s-2005-862290
Induktion von Interleukin–6 durch HCV core-Protein bei Hepatitis C-assoziierten Kryoglobulinämien und B-Zell Non-Hodgkin-Lymphomen
Hintergrund: Die pathogenetischen Mechanismen, die zum gehäuften Auftreten von Kryoglobulinämien und B-Zell Non-Hodgkin-Lymphomen (B-NHL) bei lang andauernder chronisch replikativer Hepatitis C-Virusinfektion führen, sind weitgehend unklar. Wir untersuchten hier die Rolle von HCV core-vermittelter Induktion des proinflammatorischen Zytokins Interleukin–6 (IL–6), eines potenten Wachstumsfaktors für B-Zellen, bei der Entstehung dieser Erkrankungen.
Methoden: Die IL–6-Serumkonzentrationen von Patienten mit HCV-assoziiertem B-NHL (n=13), Kryoglobulinämie (n=17), unkomplizierter HCV-Infektion (n=11) und von gesunden Kontrollen (n=12) wurden mit Hilfe eines ELISA bestimmt. Mononukleäre Zellen (PBMC) wurden mit aufgereinigtem HCV core-Protein stimuliert und die Zytokin-Antwort mittels quantitativer RT-PCR, ELISA sowie durch FACS-Analyse nach intrazellulärer Färbung mit markierten mAbs gemessen.
Ergebnisse: Die IL–6-Serumkonzentrationen waren bei allen Gruppen mit HCV-positiven Personen signifikant höher als bei HCV-naiven Kontrollen (p<0,01). Sie waren darüberhinaus signifikant höher bei Patienten mit HCV-assoziierter Kryoglobulinämie als bei unkomplizierter HCV-Infektion (p<0,05). Rekombinantes HCV core-Protein induzierte die Synthese von IL–6 in PBMC von Patienten mit HCV-Infektion und von gesunden Kontrollpersonen. Als Quelle des nach Stimulation mit core Protein gebildeten IL–6 konnten CD14-positiven Monozyten ausgemacht werden.
Schlussfolgerung: HCV core Protein induziert die Bildung von IL–6 in CD14 positiven Monozyten. Die erhöhten IL–6 Spiegel bei Patienten mit Kryoglobulinämie deuten auf eine Beteiligung dieses Mechanismus bei der Entstehung HCV-assoziierter B-Zell-proliferativer Erkrankungen hin.
Gefördert im Rahmen des Kompetenznetzes Hepatitis (Projekt 11.3.3).
Key words
Hepatitis C - B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoma - Interleukin-6