Grippaler Infekt

Lösung des Homöo-Quiz

Das Mittel war Veratrum album.

Er übertreibt seine Leiden sowohl durch die Ausdrucksweise („Nierenbeckenentzündung bei einem 16-Jährigen”) als auch durch den übertreibenden Jammer-Ton, aber es kommt ihm so vor, als wäre alles kaputt, d.h. er scheint ruiniert zu sein. Im Gegensatz zu seiner Jammerei steht seine Hochnäsigkeit über den „unfähigen” Homöopathen (Sy.: Hochmütig und dumm). Auch gegen seine Mutter insbesondere zeigt er (nicht erst seit heute) ein unverschämtes Verhalten, indem er ganz ohne Zurückhaltung die Mutter vor dem Arzt blamiert. Er will „so schnell wie möglich” vom Zustand der Krankheit in den der Gesundheit getragen werden, das soll der Arzt leisten. Allgemein ist alles von einem Egoismus geprägt, es geht nur um ihn und sonst nichts. Er hat auch verlangt, dass der Arzt am Sonntag aufgesucht wird.

Hier war es nicht so ganz einfach, auf das gewählte Mittel zu kommen. Aber die unverschämte Art seines Auftretens (Sy.: Unverschämtheit in Handlungen nur Stram. und Verat.!) und die Übertreibung seines Leidens zusammen mit der Betonung, dass er es mit der Heilung eilig habe, brachte die Idee von Veratrum, das auch die körperlichen Symptome einschließlich der vorgetragenen Schwäche gut abdeckt.

Ich erinnerte mich gut an einen Fall, den Dr. Sanjay Sehgal 2002 in Berlin vorstellte, bei dem diese Unverschämtheit und das Vortäuschen und Übertreiben der Krankheit, um etwas zu erreichen, noch viel deutlicher zu sehen war. (Lit. Seminarnachschrift Berlin 2002). Die Sehgal-Methode zeigt, auch bei nicht so ausgeprägten psychischen Veränderungen, wie wir sie von Veratrum-Fällen beschrieben bekommen, bei einem ganz „normalen” Alltagsfall diese Veränderungen wahrzunehmen und sie den Rubriken zuzuordnen, die für sie zuständig sind, auch wenn das Symptom für sich genommen einen weit heftigeren Zustand zu beschreiben scheint.

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