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DOI: 10.1055/s-2005-863254
Auf der Suche nach Angst und Depression: HADS-D bei Schmerzpatienten*
Hintergrund: Patienten mit chronischen Schmerzen leiden häufig an zusätzlichen psychischen Störungen, wobei depressive Störungen und Angststörungen überwiegen. Die HADS-D (Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version, Herrmann, Buss & Snaith, 1995) ist ökonomisch, enthält keine Symptome mit möglicher organischer Ursache und stellt damit ein vielversprechendes Screening-Instrument dar. Bei Patienten mit somatoformen Schmerzen wurde die HADS-D bisher nicht systematisch untersucht
Methode: 283 Patienten mit somatoformen Schmerzen (ICD-10: F45.4 bzw. F45.0) wurden unabhängig voneinander mit der HADS-D und dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV (SKID-I; Wittchen, Zaudig & Fydrich, 1996) untersucht.
Ergebnisse: Nahezu jeder zweite Patient erfüllt die Kriterien für eine depressive oder Angststörung (SKID). Bei klarer Faktorenstruktur und ausreichender internen Konsistenz der HADS-D ist die Skala Depression gut, die Skala Angst nur mäßig zum Screening der jeweiligen Störungen geeignet. Dieses Fragebogenverfahren kann nicht die strukturierte Diagnostik der komorbiden Störungen ersetzen.
*gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (EG 125/1)
Key words
HADS-D Angst Depression Screening Somatoform Schmerz