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DOI: 10.1055/s-2005-863473
Lebendnierenspenderabklärung in Basel
In der Schweiz ist Basel das Transplantationszentrum mit den meisten Lebendnierenspendern (2003: n=41). Ziel der psychosozialen Abklärung ist es, die Freiwilligkeit und die Abwesenheit von einem äußeren Druck auf den Spender zu eruieren, sowie bezahlte Lebendnierenspenden zu verhindern. Daneben geht es aber auch darum, problematische Konstellationen möglichst im Voraus zu erkennen und allenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um psychische Probleme nach Transplantation beim Spender und Empfänger zu vermeiden, soweit dies möglich ist.
In Basel findet in der Regel ein Abklärungsgespräch mit den pot. Spendern und Empfängern statt. Zusätzlich werden drei Fragebögen erhoben: BSI, HADS, SF-8. Bei unklaren Situationen werden eine Re-Evaluation, eine Zweitmeinung oder Einholen von zusätzlicher Information bei vorbehandelnden Ärzten/Therapeuten notwendig. Die Ergebnisse der Abklärung werden in einem Bericht zuhanden des Nephrologen festgehalten sowie die Daten in standardisierter Form in einer Datenbank erfasst.
Von Anfang 2001 bis Mitte 2004 wurden in Basel 130 psychosoziale Abklärungen durchgeführt. In 8 Fällen (6,2%) kam es aus psychosozialen Gründen zunächst zu einer Ablehnung der Lebendnierentransplantation (entweder durch uns oder durch den Empfänger bzw. Spender selber). In 2 Fällen wurde diese Ablehnung revidiert und die Lebendnierentransplantation konnte trotzdem durchgeführt werden.
45 (d.h. ca. 35%) dieser Abklärungen verlangten von psychosozialer Seite her einen Zusatzaufwand (mehr als 1 Termin notwendig/Zweitmeinung oder Einholen von psychiatrischer Zusatzinformation).
In dem Vortrag werden die Ursachen für den vermehrten Aufwand dargestellt und Funktionen der Datenbank demonstriert.
Schlüsselwörter
Empfänger - Lebendnierenspende - Spender - Transplantation