Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-863475
Evidenzbasierte Angehörigenintegration – Angehörigen Assessment
In der Versorgungspraxis sind es in vielen Fällen die Angehörigen, die:
Eine bedeutsame steuernd-koordinative Funktion übernehmen (1), Kompensierende und versorgende Hilfe-/ Pflegeleistungen gewähren (2), Rechte, Ziele und Verpflichtungen des Patienten wahrnehmen (3), eine psychisch und sozial entlastende Funktion übernehmen (4). Sie sind es, die als Lebenshilfe, Unterstützung und bedeutsamste Garanten der Lebensqualität des Patienten (mit) auszumachen sind. Trotz dieser Erkenntnis und den unzweifelhaften Fortschritten der letzten beiden Jahrzehnte, werden die Angehörigen keinesfalls immer professionell in das kommunikative- und Handlungsgeschehen der psychosomatischen Versorgung einbezogen. Um dieses Dilemma zu überwinden, wird eine Vorgehensweise vorgestellt, deren zentrale Perspektive die Entwicklung einer evidenzbasierten (datenbasierten) Angehörigenintegration ist. Es wird deutlich werden, dass entlang der bereits durch Fachgesellschaften, Verbände und anderer Expertengremien auf den Weg gebrachten evidenzbasierten Leitlinien die notwendigen Integrationsziele abgeleitet (a) und durch die Anwendung eines 8 Dimensionen (Vorerfahrung, Situationsverständnis, Entscheidungspartizipation, Wissen, fachliche Kompetenzen, Beziehung zum Patienten, Ressourcen, Fitness) erfassenden Assessments die Kompetenzen und Ressourcen der Angehörigen (b) beschrieben werden können. Durch eine solche Vorgehensweise, die Ähnlichkeiten mit der Erstellung eines Anforderungsprofils und Fähigkeitsanalyse zeigt, können nicht nur die evidenzbasierten Integrationsziele und die mit diesen verbundenen Aktivitäten (Interventionen) hergeleitet und auf einander abgestimmt werden, sondern es findet darüber hinaus die notwendige Einbindung der Fähigkeiten und Potentiale des Angehörigen statt. Als Resultat entsteht ein individueller evidenzbasierter Angehörigenintegrationsplan.
Key words
Qualitätsmanagement - Soziale Unetrstützung