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DOI: 10.1055/s-2005-863483
Lebensqualität bei Patientinnen der operativen Station einer Universitätsfrauenklinik
Fragestellung:
Frauen mit gynäkologischen Erkrankungen sind häufig nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Wie viele Patientinnen einer operativen gynäkologischen Station weisen psychische Befindlichkeitsstörungen auf? Wie schätzen die Patientinnen ihre Lebensqualität ein, finden sich Zusammenhänge zur gynäkologischen Diagnose oder wesentlichen demografischen Faktoren?
Methode:
In einer Vollerhebung werden alle Frauen, die innerhalb eines Jahres in die Universitätsfrauenklinik aufgenommen werden, auf das Vorliegen von Angst, Depressivität (HADS), Körperbeschwerden (GBB) sowie Lebensqualität (SF 12) untersucht. Weiterhin werden die gynäkologische Einweisungsdiagnose, psychosomatische Vorerfahrungen und der Wunsch nach psychosomatischer Versorgung erfasst. Bei Patientinnen mit auffälligen Fragebogenwerten (HADS, GBB) wird ein psychosomatisch-diagnostisches Gespräch durchgeführt, um psychosomatische Symptome und die Therapieindikation zu erkennen.
Ergebnisse:
300 Frauen wurden erfasst. Etwa 18% zeigten erhöhte Angst- und 10% erhöhte Depressionswerte. 17% wiesen einen erhöhten Beschwerdedruck auf. Die Lebensqualität war gegenüber der weiblichen Normalbevölkerung deutlich beeinträchtigt. Es werden erste Ergebnisse dieser Studie präsentiert, wobei besonders die Einflussfaktoren auf die Lebensqualität der Patientinnen diskutiert werden sollen.
Schlussfolgerung:
Patientinnen einer gynäkologischen operativen Station weisen in hohem Maße eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität und psychischen Befindlichkeit auf, was nicht ausschließlich durch die stationäre gynäkologischeDiagnostik/ Therapie zu erklären ist. Um psychosomatische Erkrankungen zu erkennen und der Chronifizierung entgegenzuwirken, ist es von großer Bedeutung, psychische Befindlichkeitsstörungen frühzeitig zu erfassen und eine auf die Bedürfnisse der Patientin adaptierte Therapie anzubieten.