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DOI: 10.1055/s-2005-863494
Angst und Depressivität bei Krebspatienten
Die vorliegende Studie untersucht das Ausmaß an Angst und Depressivität bei Krebs-Patienten. In den Jahren 2002–2004 wurden insgesamt 1556 Krebspatienten des Universitätsklinikums Leipzig hinsichtlich der psychosozialen Befindlichkeit untersucht. Eine Kontrollgruppe von 2037 Personen der Allgemeinbevölkerung diente als Vergleichsgruppe. Neben anderen Instrumenten wurde die Hospital Anxiety and Depression Scale HADS eingesetzt. Bei den Krebspatienten zeigen sich erwartungsgemäß erhöhte Angst- und Depressivitätswerte. Gemäß der Normierung an der Allgemeinbevölkerung liegt der Mittelwert der Krebspatienten für Angst (M=7,20) bei einem Prozentrangwert von 79, der entsprechende Depressivitätswet (M=6,44) entspricht dem Prozentrang von 71. Wie auch in der Allgemeinbevölkerung liegen die Werte bei Frauen höher als bei Männern. Während sich in der Allgemeinbevölkerung ein linearer Anstieg von Angst und Depression mit dem Alter zeigt, ist dieser bei den Krebspatienten nicht nachweisbar. Die höchsten Angstwerte finden sich im Altersbereich von 31–40 Jahren, bei der Depression gibt es einen Gipfel bei den 51–60-Jährigen und einen zweiten bei den Über-80-Jährigen. Die HADS erweist sich insgesamt als ein geeignetes Screening-Instrument zur Detektion erhöhter psychischer Belastung bei Krebspatienten.
Schlüsselwörter
Angst - Depression - HADS - Krebs