Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_062
DOI: 10.1055/s-2005-863498

Auf der Suche nach Angst und Depression: HADS-D bei Schmerzpatienten

B Kappis 1, F Petrak 2, J Hardt 2, R Nickel 2, B Schmidt 2, UT Egle 2
  • 1Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinik Mainz
  • 2Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Mainz

Hintergrund: Patienten mit chronischen Schmerzen leiden häufig an zusätzlichen psychischen Störungen, wobei depressive Störungen und Angststörungen überwiegen. Die HADS-D (Hospital Anxiety and Depression Scale – Deutsche Version, Herrmann, Buss & Snaith, 1995) ist ökonomisch, enthält keine Symptome mit möglicher organischer Ursache und stellt damit ein vielversprechendes Screening-Instrument dar. Bei Patienten mit somatoformen Schmerzen wurde die HADS-D bisher nicht systematisch untersucht

Methode: 283 Patienten mit somatoformen Schmerzen (ICD-10: F45.4 bzw. F45.0) wurden unabhängig voneinander mit der HADS-D und dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV (SKID-I; Wittchen, Zaudig & Fydrich, 1996) untersucht.

Ergebnisse: Nahezu jeder zweite Patient erfüllt die Kriterien für eine depressive oder Angststörung (SKID). Bei klarer Faktorenstruktur und ausreichender internen Konsistenz der HADS-D ist die Skala Depression gut, die Skala Angst nur mäßig zum Screening der jeweiligen Störungen geeignet. Dieses Fragebogenverfahren kann nicht die strukturierte Diagnostik der komorbiden Störungen ersetzen.

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (EG 125/1)