Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_066
DOI: 10.1055/s-2005-863502

Psychosomatischer Betreuungswunsch bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen an einer Universitätsfrauenklinik – Gibt es einen Zusammenhang zwischen medizinischen Faktoren und psychischer Befindlichkeit?

K Klamert 1, K Weidner 1, F Einsle 1, W Distler 2, P Joraschky 1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Universitätsklinikum „Carl Gustav Carus“, TU Dresden
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der TU Dresden

Fragestellung:

Psychoonkologische Interventionen bewirken nachweislich bedeutende Reduzierungen von Angst, Depression und Stress und tragen häufig zur Verbesserung der Lebensqualität bei Patientinnen mit Krebserkrankungen bei.

Es gilt zu erfragen, bei wie vielen Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen ein psychosomatischer Betreuungswunsch besteht bzw. wie viele der Patientinnen erhöhte Befindlichkeitsstörungen aufweisen. Eine weitere wichtige Fragestellung ist die Korrelation zwischen medizinischen Faktoren (kurative, palliative Zielsetzung, Krankheitsverlauf) und psychischer Befindlichkeit.

Methode:

In einer Vollerhebung werden alle Frauen, die stationär innerhalb eines halben Jahres erstmalig auf die onkologische Station einer Universitätsfrauenklinik aufgenommen werden, auf das Vorliegen von Angst, Depressivität (HADS),Körperbeschwerden (GBB) sowie auch Lebensqualität (SF 12) und Wunsch nach psychosomatischer Versorgung befragt.

Ergebnisse:

Es werden erste Ergebnisse dieser Studie präsentiert, wobei besonders die psychische und körperliche Befindlichkeit der Patientinnen unter Berücksichtigung von Angst, Depressivität und Körperbeschwerden in Abhängigkeit von somatischer Diagnose und medizinischen Faktoren bzw. Krankheitsverlauf in den Mittelpunkt gestellt wird. Bisher konnten 200 Fragebögen ausgewertet werden, wobei etwa 43% der befragten Frauen den Wunsch nach psychosomatischer Versorgung äußerten. Die folgenden Auswertungen sollen zeigen, wovon der Wunsch nach psychosomatischer Versorgung abhängt.

Schlussfolgerung:

Es ist von großer Bedeutung bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen möglichst frühzeitig psychische Befindlichkeitsstörungen bzw. den psychosomatischen Betreuungswunsch zu erfassen und somit die psychoonkologische Betreuung im Rahmen der supportiven Therapie zu ermöglichen.