Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_078
DOI: 10.1055/s-2005-863514

Zur Validität des Hautzufriedenheitsfragebogens (HautZuf)

J Kupfer 1, B Brosig 2, V Niemeier 3, U Gieler 2
  • 1Abteilung Medizinische Psychologie, Zentrum für Psychosomatische Medizin, Universitätsklinikum Gießen
  • 2Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Gießen
  • 3Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (AG Psychosomatische Dermatologie) der JLU, Gießen

Einleitung: Bisherige Fragebögen, die die Bewertung des eigenen Körpers untersuchten, bezogen sich entweder auf Köperbeschwerden oder auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Aussehen oder im Bereich der Dermatologie auf krankheitsspezifisch Aspekte. Fragebögen, die die Interaktionsfunktion der Haut untersuchen existieren bisher nicht. Deshalb wurde der Fragebogen zur Haut-Zufriedenheit entwickelt, der die Beziehung der Befragten zu ihrer Hautoberfläche erfassen soll. Methoden: Die anfängliche Itemliste umfasste die Bereiche Scham, Ekel, Berührung und Sexualität. Nach der Überprüfung von Verständlichkeit und Relevanz der Items, wurde mit einer 1. Stichprobe (n=185 Personen) die faktorielle Struktur des Fragebogens untersucht. Nach Revision des Fragebogens (Kürzungen und Neuformulierung einiger Fragen) wurde dieser vier weiteren Stichproben vorgelegt (Hautgesunde n=136; Psoriasis-Patienten n=171; Angst-Patienten n=65; Somatisierungsstörungen n=36). Neben dem HautZuf wurden der TAS, HADS und AAS eingesetzt. Ergebnisse: 30 Items des Fragebogens ließen sich fünf Faktoren zuordnen. Die Itemanalyse ergab für die 5 Skalen Werte für das Cronbach alpha von 0,76–0,90. Die Skalen wurden als Scham, partnerschaftliche Berührung, Ekel, Selbst-Berührung, elterliche Berührung bezeichnet. Die Interkorrelationen der Skalen sind gering. Bei einem Vergleich von Hautgesunden mit den Psoriatikern geben diese signifikant geringere Werte für die Skalen „elterliche Berührung“, „Selbstberührung“ und höhere für „Ekel“ an. Die gleichen Ergebnisse ergeben sich auch für Angst- und Somatisierungsstörungen, wobei diese Patienten zusätzlich erhöhte Ekelwerte berichten. Es ergeben sich zahlreiche geringe bis mittlere Korrelationen zu den Skalen der anderen Fragebögen. Diskussion: Der HautZuf beschreibt bisher nicht erfasste Dimensionen des Hauterlebens.