Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_089
DOI: 10.1055/s-2005-863525

Die Wirksamkeit von Spironolacton auf die Symptomatik bei Bulimia nervosa

V Müller-Bock 1, S Rauh 1, G Bühler 1, J von Wietersheim 1
  • 1Abt. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Ulm

In Einzelfallbeschreibungen war berichtet worden, dass Spironolacton neben der bekannten diuretischen Wirkung bei Patientinnen mit Bulimia nervosa die Essanfälle reduziert. Dies wurde jetzt in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie überprüft. Hierzu wurden die Patientinnen in dem einen Therapiearm mit täglich 150mg Spironolacton über 8 Wochen behandelt, in dem anderen Therapiearm wurde Placebo gegeben. Beide Gruppen konnten im Anschluss daran über vier Wochen mit einem Originalpräparat (Spironolacton) behandelt werden. Insgesamt wurden 91 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Als Zielvariablen galten die Anzahl der Essanfälle sowie die Skala Bulimia des Eating Disorder Inventory. Die meisten Studienteilnehmerinnen waren schon länger und relativ schwer erkrankt. Eine Zwischenauswertung nach 54 Patientinnen ergab keinen Vorteil des Medikaments im Vergleich zu dem Placebo. Als Folge dieser Zwischenauswertung wurde keine weiteren Patientinnen mehr in die Studie aufgenommen, in der Studie befindliche wurden weiterhin erfasst. Auf der Tagung wird die Endauswertung über alle Patientinnen vorgelegt werden können, ebenso werden Analysen von Untergruppen dargestellt.