Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_106
DOI: 10.1055/s-2005-863542

Strukturiertes Interview für sexuelle Funktionsstörungen (SISEX)–erste Ergebnisse

D Reitz 1, B Küpper 1, J Hoyer 1
  • 1Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, TU Dresden

Häufigkeit und Versorgungssituation von sexuellen Funktionsstörungen stehen in einem deutlichen Missverhältnis: Störungen sind bei beiden Geschlechtern häufig und kommen aufgrund der vielfältigen Ursachen in jedem Lebensalter vor. Qualifizierte Behandlungsangebote fehlen jedoch vielerorts noch weitgehend. Sexuelle Funktionsstörungen werden darüber hinaus in therapeutischen Einrichtungen zu selten wahrgenommen, diagnostiziert oder von Ärzten und Psychotherapeuten thematisiert. Angesichts dieser Ausgangslage könnten je nach diagnostischer Zielsetzung einfache Screeningmethoden, wie der Kurzfragebogen zu sexuellen Funktionsstörungen, oder ein in der Entwicklung befindliches Strukturiertes Interview für sexuelle Funktionsstörungen (SISEX) handhabbare und valide Alternativen darstellen. Das SISEX orientiert sich dabei an den DSM-Kriterien für sexuelle Funktionsstörungen. In der vorliegenden Untersuchung werden je 30 Angstpatienten, die nach dem Screeningtest sexuelle Funktionsstörungen aufweisen oder nicht, mit dem strukturierten Interview SISEX untersucht. Anschließend wird die konvergente Validität des diagnostischen Interview-Urteils durch das Maß des Zusammenhangs mit der Experteneinschätzung des behandelnden Therapeuten sowie mit weiteren Fragebogenangaben im Changes in Sexual Functioning Questionnaire (CSFQ) ermittelt. Das Interview und erste Validierungsbefunde werden vorgestellt.