Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55 - P_134
DOI: 10.1055/s-2005-863568

Unterscheidet sich die Mentalisierungsfähigkeit somatoform gestörter Patienten von der gesunder Kontrollen? – Erste Anwendung eines durch Computeranimation gestützten ToM-Tests im deutschen Sprachraum

C Subic-Wrana 1, V Degbe 2, C Haas 1, C Krause 1, M Paulussen 1
  • 1Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universität Köln
  • 2Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Medizinische Fakultät der Universität zu Köln

Abell et al konnten zeigen, dass 8jährige autistische Kinder mit normaler Intellingenz Theory of Mind-Aufgaben (ToM) signifikant schlechter lösen konnten als gesunde Gleichaltrige; Castelli et al. fanden den gleichen Unterschied zwischen 10 normal begabten Erwachsenen mit Asperger-Autismus und gesunden Kontrollen; die bei der Barbeitung der Aufgaben durchgeführten PET-Scans zeigten unterschiedliche Hirnaktivitäten bei Kranken und Gesunden. Als ToM-Test wurden bei beiden Untersuchungen Trickfilme („Animations“)eingesetzt, die zwei Dreiecke in unterschiedlichen Bewegungesmustern zeigten: zufällig-unbezogen, auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet (GD: goal-directed) oder in einer Handlung mit intendierter gegenseitiger Beeinflussung (ToM); die VPs beschrieben die Filmsequenzen (8 Aufgaben, 4 GD; 4 ToM), das Narrativ wird daraufhin ausgewertet, ob der Plot des Trickfilms zutreffend beschrieben ist.

ToM-Tests messen die Fähigkeit zur Mentalisierung, die eng mit der eigenen Fähigkeit zur Emotionswahrnehmung und der darauf basierenden Fähigkeit zur emotionalen Einfühlung verknüft ist. Patienten mit somatoformen Störungen wird eine eingeschränkte Fähigkeit zur Emotionswahrnehmung zugeschrieben, es stellt sich daher die Frage, ob dies zu einer Einschränkung ihrere Mentalisierungsfähigkeit führt.

In einer Pilotstudie habe wir 6 Patienten mit somatoformen Störungen und 6 gesunde Kontrollen mit gleichem Alter, Geschlecht und Bildungsgrad mit dem Animations-Test und der Levels od Emotional Awareness Scale (LEAS) zur Messung der Fahigkeit zur Emotionswahrnehmung untersucht, die momentan stattfindende Auswertung der Daten erscheint vielversprechend. Im Poster möchten wir die erstmals im deutschen Sprachraum eingesetzten „Animations“ sowie die Ergebnsisse unserer Pilotstudie (Finden sich in den Animations Unterschiede zwischen Patienten und Kontrollen? Korrelieren die LEAS und die Animations miteinander?) vorstellen.