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DOI: 10.1055/s-2005-863579
Subjektive Befürchtungen zu den Folgen von Schlaganfall und Herzinfarkt – Einfluss des Alters und des „objektiven“ Erkrankungsrisikos
Einführung: Das individuelle Risiko eines zukünftigen Schlaganfalls oder Herzinfarkts lässt sich durch Lebensstil-Änderungen und medizinische Therapie senken. Die Kenntnis der subjektiven Befürchtungen der Folgen dieser Erkrankungen kann helfen, die Beratung von Patienten an deren Perspektive anzupassen. Besonders ist die Frage interessant, ob sich Alte und Junge sowie stark und schwach gefährdete Patienten im Spektrum der Befürchtungen unterscheiden.
Methoden: In einem Survey wurden Patienten zu den kardiovaskulären Risikofaktoren und zu den Folgen befragt, die sie nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall am meisten befürchteten. Spezifische Muster für Herzinfarkt und Schlaganfall werden aufgrund der empirischen Häufigkeit der Nennungen bezeichnet. Die Antwortenden werden nach Alter und „objektivem“ Risikostatus in Jung/Alt bzw. Hoch/Niedrigrisiko eingeteilt und dann das Spektrum genannter Folgen zwischen den Gruppen verglichen.
Ergebnisse: Bisher sind erst 200 von den bis Feb. 2005 antizipierten mehr als 500 Antworten ausgewertet. Die bisher zurückgesendeten Fragebogen zeigen eine hohe Bereitschaft der Patienten auf die offene Frage zur jeweils am stärksten befürchteten Krankheitsfolge zu antworten. Die antizipierten Folgen werden mit den empirisch nach Bevölkerungsstudien tatsächlich zu erwartenden outcomes verglichen. Ergebnisse zur Abhängigkeit des Spektrums der genannten Befürchtungen von Alter und Risikostatus werden dargestellt.
Diskussion: Differentielle Effekte der Sicht auf Krankheitsfolgen, bezogen auf die individuelle Lebenssituation, werden diskutiert. Das auf Alter und objektives Risiko bezogene Spektrum der genannten Befürchtungen kann die zielgruppenspezifische Präsentation von Risikoszenarien für Entscheidungshilfen zur Intensität kardiovaskulärer Prävention ermöglichen.
Schlüsselwörter
Entscheidungshilfen - Prävention - Shared Decision Making - kardiovaskuläres Risiko