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DOI: 10.1055/s-2005-865433
Psychotherapie mit Sterbenden, ihren Angehörigen und Ärzten
Das relativ junge Fach der Palliativmedizin an der Medizinischen Fakultät der RWTH hat mehrere Wurzeln u.a. in der internistischen Psychosomatik. Ausgehend von exemplarischen Fällen möchte ich über den Text und den Kontext der Psychotherapie mit Sterbenden, ihren Angehörigen und Ärzten sprechen. Der Text entsteht in den verschiedensten Situationen z.B: am Krankenbett, z.B. in der Familie, in der Praxis, der Klinik, auf der Intensivstation, spontan und oft ungeplant, der Kontext aber bedarf klarer Strukturen und langfristiger Perspektiven. Eingehen würde ich auf die aus der Vergangenheit vertrauten Strukturen der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung, der Balintarbeit und der anthropologischen Medizin. Ein weiterer Schwerpunkt des Referats ergibt sich aus den Forderungen und Methoden der anthropologischen Medizin: Empathie, Prozess, Narrativ und Evidenz. Ziel des Referates kann angesichts des Verlustes ärztlicher und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung nur die Reaktivierung oder auch Revitalisierung der anthropologischen Grundbegriffe der Gegenseitigkeit und des Umgangs sein und eine Diskussion der Konsequenzen, die sich aus diesen Ansätzen ergeben.