Zeitschrift für Palliativmedizin 2005; 6 - 40
DOI: 10.1055/s-2005-865435

SORGSAM – Qualitätshandbuch für stationäre Hospize

G Graf 1
  • 1Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Niederzier

Vom Hospizgedanken ausgehend, dass der sterbende Mensch in der Mitte allen Handelns steht, ist das Qualitätshandbuch SORGSAM konsequent an der Perspektive des sterbenden Menschen ausgerichtet. Die Arbeit im Hospiz orientiert sich an den Bedürfnissen des sterbenden Menschen und seiner Angehörigen. Ihnen begegnen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fürsorge, Wahrhaftigkeit und Aufmerksamkeit. Handlungsleitend für ihre Tätigkeit ist die Wahrung der individuellen Bedürfnisse der Patienten. Diese Ausrichtung begründet sich aus dem Bewusstsein heraus, dass die Würde jedes, also auch des kranken, hinfälligen und sterbenden Menschen zu achten ist. Diese Würde ist nicht menschliche Leistung, sie ist jedem Menschen grundsätzlich zueigen. Dieser Grundhaltung der Sensibilität wird damit Ausdruck verliehen, dass der Titel SORGSAM dafür steht, wie die gesamte Organisation in einen qualitativen Prozess eingebunden ist, welcher der Individualität des Einzelnen verpflichtet ist. Das Qualitätshandbuch SORGSAM ist ein Gemeinschaftsprojekt der drei Partner Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Deutscher Caritasverband und Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche Deutschland. Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist es, Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung darzustellen und zur Anwendung zu empfehlen. Mit dem Qualitätshandbuch soll nicht nur auf die gesetzlichen Anforderungen reagiert werden (§ 80 SGB XI, § 135 SGB V), die stationäre Hospize zu Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement verpflichten. Die Qualität hospizlicher Arbeit selbst soll hiermit definiert werden.