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DOI: 10.1055/s-2005-865451
Symptomlinderung als Zielkriterium: Symptomchecklisten
Die Palliativmedizin kann sich auf Dauer nur dann als wissenschaftliche Fachrichtung etablieren, wenn sie für ihre fachspezifischen Fragen angemessene Messkriterien anbieten kann. Sowohl zu qualitativen als auch quantitativen Leistungsermittlungen ist eine möglichst einheitliche und einfache Dokumenation notwendig, um das Fach transparent zu machen, aber auch um Therapien einheitlich bewerten und eventuell Leitlinien ableiten zu können. Freitexteinträge im Krankenblatt sind für diese Ziele wegen ihrer Uneinheitlichkeit meist ungeeignet. Eine Vielzahl von Messinstrumenten steht in Form von Fragebogen bzw. Symptomchecklisten zur Verfügung. Diese sind zum Teil für klinische und auch für wissenschaftliche Dokumentationen geeignet. Umfangreiche Dokumentationen sind beim Erstkontakt mit Patienten notwendig, eine Verlaufsdokumentation sollte möglichst umfassend und doch kurz und unbelastend sein. Die ESAS (Edmonton Symptom Assessment System) ermöglicht die Erfassung einer Vielzahl von Symptomen auf einer visuellen Analogskala. Die Summe aller Werte der belastenden Symptome ist als „symptom distress score“ darstellbar. MIDOS (Minimales Dokumentationssystem) ist ein validiertes Instrument in deutscher Sprache, in dem eine einseitige Symptomcheckliste zur täglichen Dokumentation von Schmerz und anderen belastenden Symptomen angeboten wird. Schmerzen werden auf einer numerischen Rangskala von 0 bis 10 erfasst, alle anderen Symptome werden auf kategorischen Skalen abgebildet. Patienten können zwei weitere Symptome in die Liste einfügen und deren Intensität ebenfalls kategorisch bewerten. Zuletzt wird nach dem Gesamtbefinden des Patienten gefragt. Diese Symptomcheckliste stellt ein einfaches Instrument zur täglichen Dokumentation dar.