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DOI: 10.1055/s-2005-865460
Multiprofessionelle Weiterbildung – eine Chance für die Palliativmedizin/-pflege im Akutkrankenhaus
In den westlichen Dienstleistungsgesellschaften sterben heute über 50% aller Menschen in einer Institution des Gesundheitswesens, v.a. in Krankenhäusern. Aktuelle Studien belegen, dass sowohl Pflegende als auch Mediziner sich durch ihre berufsspezifischen Ausbildungen unzureichend auf die Betreuung dieser Patienten vorbereitet fühlen. Um auch in DRG-Zeiten eine adäquate Betreuung sowie die Integration der Angehörigen gewährleisten zu können, wurde am Krankenhaus München Neuperlach ein multiprofessionelles Weiterbildungsangebot in Palliative Care implementiert. Eine Besonderheit ist die berufsgruppenübergreifende Zusammensetzung der Teilnehmer. Es finden sich hier Mitarbeiter aus der Pflege, der Verwaltung, dem Sozialdienst, der Seelsorge und dem Therapeutenteam sowie Teilnehmer aus Palliativeinrichtungen. Nachdem der erste Kurs kurz vor dem Abschluss steht, können wir schon heute sagen, dass sich das multiprofessionelle, interdisziplinäre Konzept, bezogen auf Inhalt und Teilnehmerzusammensetzung, außerordentlich bewährt hat. Die positiven Rückmeldungen der Stationen zeigen uns, dass durch die Teilnehmer ein Bewusstseinswandel bei der Versorgung und Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden sowie deren Angehörigen erfolgt ist, der bereits von Angehörigen und Nachversorgern wahrgenommen wird. Im Zuge des Transfers des Gelernten in den Arbeitsalltag auf den Stationen und in der Zusammenarbeit mit den dort bereits langjährigen bekannten ambulanten Diensten und Einrichtungen konnte der Arbeitskreis „Kooperation Hospizvereine und KMN“ gegründet und eine gute Kooperation aufgebaut werden. Durch die Integration von freiwilligen Hospizhelfern auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit Hospizvereinen, konnte darüber hinaus die psychosoziale Situation der Betroffenen und Angehörigen verbessert werden. Beide Projekte (interdisziplinäre Palliative Care Weiterbildung, Kooperation mit Hospizvereinen) würden wir gerne vorstellen.