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DOI: 10.1055/s-2005-865464
Ist eine flächendeckende palliativmedizinische Ausbildung von Medizinstudenten in Deutschland erreichbar?
Hintergrund: Die zügige Entwicklung in der Palliativmedizin betrifft Versorgungsstrukturen und ärztliche Weiterbildung. Die palliativmedizinische Ausbildung von Medizinstudenten steckt in den Kinderschuhen. Bundesweit gibt es zwei besetzte Professuren für Palliativmedizin, nur 8 von 36 medizinische Fakultäten verfügen über eine Palliativstation. Um die Implementierung der Palliativmedizin in die universitäre Lehre zu unterstützen, gründetenStudierende 2004 im Rahmen der Fachtagung Medizin e.V. eine bundesweit tätige AG Palliativmedizin. Methode: Die AG führte eine schriftliche Befragung aller Palliativstationen Deutschlands (n=99 Adressen aus „Hospiz- und Palliativführer 2004“) durch. Inhalt der Erhebung waren bisherige Beteiligung und zukünftiges Interesse an studentischer Ausbildung, gewünschte Konditionen sowie die Akzeptanz von Famulaturen. Ergebnis: Von 56 antwortenden Einrichtungen sind 26 in der Lehre engagiert. 7 unterrichten PJler, 9 sind in mittlerem bis größerem Umfang an universitärer Lehre beteiligt. Zu einem Ausbau ihrer Lehraktivität sind 17 bereit. Von 30 bislang nicht lehraktiven Stationen bekannten 25 Interesse. Famulaturen erfolgten bereits auf 28 Stationen, weitere 24 äußerten die Bereitschaft dazu. Schlussfolgerung: Ordnet man die antwortenden Einrichtungen örtlich den medizinischen Fakultäten zu, zeigt sich, dass die Implementierung palliativmedizinischer Lehre flächendeckend möglich wäre. Durch den Zusammenschluss engagierter, studiums- und ortskundiger Studierender sowie lehrbegeisterter Palliativmediziner könnte die Integration der Palliativmedizin in das Medizinstudium in Deutschland gelingen.