Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-865477
Erfahrungen mit dem Lehrmodell der ethischen Fallbesprechungen nach dem Ulmer Modell
Therapieentscheidungen am Lebensende von schwerstkranken Menschen gehören oft zu den schwierigsten. Der behandelnde Arzt befindet sich, auch in der Palliativmedizin, in einem Spannungsfeld zwischen immer neuen Therapiemöglichkeiten, der Sinnhaftigkeit seines Handelns und in zunehmenden Maße auch der Begrenztheit wirtschaftlicher Ressourcen. Der Wunsch nach Ausbildung zur Entwicklung einer ethischen Kompetenz in diesen komplexen Situationen ist dementsprechend hoch. Für die Lehre medizinethischer Inhalte gibt es derzeit keine einheitlichen Modelle. Als ein bereits im universitären Bereich erprobtes Lern- und Lehrmodell hat sich die „Fallbesprechung nach dem Ulmer Modell“ (Sponholz/Baitsch) erwiesen. Im Rahmen von zwei Workshops führten wir mit 30 Personen, die in palliativmedizinischen Bereichen tätig sind, exemplarisch eine ethische Fallbesprechung nach dem Ulmer Modell durch. Wir befragten die Teilnehmer über Faktoren, die Therapieentscheidungen am Lebensende eines Menschen für die Betreuer eventuell erschweren. Außerdem erfolgte eine Evaluation der Lehrveranstaltung. Der Bedarf an medizinethischen Fortbildungen ist steigend. Untersuchungen über Lehrmethoden und -inhalte sowie Bedarfserhebungen sind erforderlich.