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DOI: 10.1055/s-2005-865487
Palliativmedizin aus der Sicht des Palliativpatienten
Der Umgang und die Kommunikation mit nicht heilbar kranken Patienten stellt für den Arzt eine erhebliche fachliche, ethische und menschliche Herausforderung dar. Nicht selten führt dieser Umgang zu Problemen und Belastungen, weil Kommunikation schwierig ist und ihre Bedeutung im Verlauf einer Erkrankung zunimmt, wenn sich ein Mensch innerhalb kurzer Zeit auf eine neue Lebenssituation einstellen muss. Die meisten dieser Patienten konsultieren im Laufe einer ernsten Erkrankung mehrere Ärzte, die unterschiedliche Fähigkeiten zur Kommunikation besitzen und unterschiedliche Kenntnisse über die Person des Patienten haben. Nur durch aktives Zuhören können wir uns ein Bild von der Gedankenwelt des Patienten machen. Durch das Verstehen dieser Gedankenwelt können wir einschätzen, wie Informationen vom Patient verarbeitet werden. Wir wissen, dass jeder Mensch individuell auf eine Erkrankung reagiert. In welchem Maße er oder sie mit dieser Krankheit und ihren Folgen zurecht kommt, hängt auch von dem sozialen Umfeld sowie früheren Erfahrungen des Einzelnen ab. In einem Film mit einer Länge von 10 Minuten spricht ein Patient über seine individuellen Erfahrungen sowie Gedanken mit Offenheit über die Diagnose Krebs, Kommunikation, Begleitung, soziales Umfeld sowie Palliativmedizin und aktive Sterbehilfe bzw. aktive Lebenshilfe. Er zeigt uns, dass Pflegende und behandelnde Ärzte viel Sensibilität und ein Höchstmaß an Verantwortung besitzen müssen, damit der nicht heilbar Kranke und seine persönliche Lebensqualität im Mittelpunkt unserer therapeutischen Maßnahmen und Informationen stehen bleiben kann. Palliativmedizin beinhaltet Respekt vor dem Leben des Patienten, seinen Wünschen und Gedanken. Sie zielt auf die physische, psychische und soziale Lebensqualität des Patienten, die neben medizinischen Aspekten durch Zuhören oder durch eine angebotene Hand Respekt und Wertschätzung vermittelt.