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DOI: 10.1055/s-2005-865489
Präferenzrelationen ärztlichen Aufklärungsverhaltens aus Sicht von onkologischen Patienten
Im Rahmen von Therapiestandards gewinnen Patienteninformationen zunehmende Bedeutung. Von zentraler Relevanz in der Arzt-Patienten-Kommunikation ist – zumal bei onkologischen Patienten – die Mitteilung der Diagnose. Im Rahmen einer vergleichenden Studie zwischen Kiel und Kopenhagen ist es das Ziel, Unterschiede im Hinblick auf die Einschätzung der Wichtigkeit von Form und Inhalt der Aufklärung zwischen Ärzten in unterschiedlichen Gesundheitssystemen zu ermitteln. Mithilfe eines gleichlautenden, vollstandardisierten Fragebogens wurden Items zu Verhalten, Athmosphäre und Reaktionsmustern während des Gesprächs von 72 Patienten und 46 Ärzten in Kiel sowie von 58 Patienten und 43 Ärzten in Kopenhagen erhoben. Die referierten Daten resultieren aus einem vollständigen Paarvergleich von 10 Items zu angemessenem ärztlichen Verhalten in der Aufklärungssituation. Nach dem „law of comparative judgement“ (Thurstone 1927) basiert die Methode auf der Vorstellung, aus Angaben über Präferenzurteile gepaarter Reize gemäß ihrer Verwechslungswahrscheinlichkeit Skalenwerte zu gewinnen. Die beurteilten Reize ergeben nicht nur Informationen über deren Rangordnung, sondern darüberhinaus über Distanzrelationen untereinander. Auf Basis des symbolischen Interaktionismus wird dann versucht, ein möglichst großes Spektrum „idealen“ Arzt-Patientenverhaltens darzustellen.