Trotz der Behandlungserfolge in der pädiatrischen Onkologie stirbt ungefähr ein Drittel
aller an Krebs erkrankten Kinder und Jugendlichen. Die meisten Patienten wünschen
in der palliativen Situation eine Betreuung zu Hause. Welcher Voraussetzungen bedarf
eine häusliche palliative Versorgung in der pädiatrischen Onkologie, welche medizinisch-pflegerischen
Anforderungen bestehen und wie hoch ist der Bedarf an Gesprächen und Begleitung? Kann
ein Palliativteam, bestehend aus onkologisch erfahrenen Schwestern und Ärzten den
Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern zu Hause eine ausreichende Versorgung und Sicherheit
bieten? Gelingt es zu Hause, dem Bedürfnis eines Kindes zu entsprechen, dass es bis
zum Tod lebt? Durch eine Projektfinanzierung, gestiftet von der Deutschen José Carreras
Stiftung e.V., wurde an unserer Abteilung ein ambulantes Pflegeteam „Las Carreras“
etabliert, und es konnte eine Versorgung der palliativen Patienten zu Hause angeboten
werden. Der Auswertungszeitraum beträgt 3 Jahre. In diesem Zeitraum verdoppelte sich
die Anzahl der Patienten, die zu Hause palliativ versorgt wurden. Waren es vor der
Arbeit des „Las Carreras“-Teams nur 34% aller palliativen Patienten, die zu Hause
starben, stieg unter dem Angebot der häuslichen Versorgung der Anteil auf 68% (21/31).
Die Palliativzeit zu Hause betrug durchschnittlich 7–8 Wochen. Die Besuchshäufigkeit,
im Durchschnitt 2–3 mal pro Woche, richtete sich nach dem eingeschätzten Bedarf. Die
Besuchszeit betrug 90min (Median). Im Median wurden davon 75min für medizinisch-pflegerische
Anleitung, Symptomkontrolle, Patientenbeobachtung, Gespräche und eine Begleitung benötigt.
Die Mehrzahl der Patienten bedurfte zur effektiven Symptomkontrolle einer intensiven
medizinischen Behandlung. Diese Auswertung bietet eine Grundlage für palliativmedizinische
Therapie- und Organisationskonzepte in der pädiatrischen Onkologie.