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DOI: 10.1055/s-2005-865490
Palliativmedizinische Versorgung in der pädiatrischen Onkologie – Zu Hause
Trotz der Behandlungserfolge in der pädiatrischen Onkologie stirbt ungefähr ein Drittel aller an Krebs erkrankten Kinder und Jugendlichen. Die meisten Patienten wünschen in der palliativen Situation eine Betreuung zu Hause. Welcher Voraussetzungen bedarf eine häusliche palliative Versorgung in der pädiatrischen Onkologie, welche medizinisch-pflegerischen Anforderungen bestehen und wie hoch ist der Bedarf an Gesprächen und Begleitung? Kann ein Palliativteam, bestehend aus onkologisch erfahrenen Schwestern und Ärzten den Kindern und Jugendlichen, ihren Eltern zu Hause eine ausreichende Versorgung und Sicherheit bieten? Gelingt es zu Hause, dem Bedürfnis eines Kindes zu entsprechen, dass es bis zum Tod lebt? Durch eine Projektfinanzierung, gestiftet von der Deutschen José Carreras Stiftung e.V., wurde an unserer Abteilung ein ambulantes Pflegeteam „Las Carreras“ etabliert, und es konnte eine Versorgung der palliativen Patienten zu Hause angeboten werden. Der Auswertungszeitraum beträgt 3 Jahre. In diesem Zeitraum verdoppelte sich die Anzahl der Patienten, die zu Hause palliativ versorgt wurden. Waren es vor der Arbeit des „Las Carreras“-Teams nur 34% aller palliativen Patienten, die zu Hause starben, stieg unter dem Angebot der häuslichen Versorgung der Anteil auf 68% (21/31). Die Palliativzeit zu Hause betrug durchschnittlich 7–8 Wochen. Die Besuchshäufigkeit, im Durchschnitt 2–3 mal pro Woche, richtete sich nach dem eingeschätzten Bedarf. Die Besuchszeit betrug 90min (Median). Im Median wurden davon 75min für medizinisch-pflegerische Anleitung, Symptomkontrolle, Patientenbeobachtung, Gespräche und eine Begleitung benötigt. Die Mehrzahl der Patienten bedurfte zur effektiven Symptomkontrolle einer intensiven medizinischen Behandlung. Diese Auswertung bietet eine Grundlage für palliativmedizinische Therapie- und Organisationskonzepte in der pädiatrischen Onkologie.