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DOI: 10.1055/s-2005-865500
Lebensqualitätsmessung als Outcome-Kriterium: Home Care versus Klinik
Hintergrund: In der Betreuung von ambulanten und stationären Palliativpatienten ist die individuelle Lebensqualität ein Ziel der Behandlung. Zur Vergleichbarkeit der Effektivität der verschiedenen Palliativmöglichkeiten wird es zunehmend notwendig werden, dies mit verlässlichen Instrumenten zu erfassen. Methode: Aus einer Gruppe von 250 ambulanten und stationären Palliativpatienten wurde im Zeitraum von 3 Monaten eine repräsentative Gruppe mit 121 Patienten in die Studie aufgenommen. Die Lebensqualität wurde innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme auf eine Palliativeinheit eines Krankenhauses der Zentralversorgung bzw. bei Erstkontakt zu ambulanten Palliativdiensten (Brückenpflege) gemessen. Alle Patienten kamen zur Symptomkontrolle in die Palliativbetreuung, die zweite Lebensqualitätsmessung erfolgte nach 10 Tagen. Messinstrument: Nach umfassendem Studium der Literatur wurde der EORTC-QLQ-C30 der European Organisation for Research and Treatment of Cancer als Messinstrument ausgewählt. Ergebnisse: Die zwei Patientengruppen (Home Care u. Klinik) zeigten sich in ihren demographischen Parametern sehr homogen (Alter: 63,1 Jahre, Karnofsky: 48,5%). Verbesserungen von der Aufnahme bis zur zweiten Messung zeigten sich in nahezu allen Bereichen der LQ. Am deutlichsten verbesserten sich die Dimensionen der Symptomkontrolle (Schmerz, Fatigue, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot) bei der Home Care Gruppe. Schlussfolgerung: Der deutschsprachige EORTC-QLQ-C30 zeigte sich als ein zuverlässiges Selbsterfassungsinstrument zur Beurteilung der subjektiven Lebensqualität stationärer und ambulanter Palliativpatienten und kann als ein Kriterium der Ergebnisqualität in vergleichenden Studien angewandt werden.