Geheimhalten und Offenbaren - Umgang mit dem Makel seelischer Krankheit

Zusammenfassung

Die Biografie einer Sozialarbeiterin zeigt eine positive Entwicklung ihres professionellen Lebens trotz mehrfacher psychotischer Erkrankungen. Dies wird auf ihren Umgang mit dem Stigma (Stigmacoping) bezogen. Die Fallstudie gründet auf einer über drei Jahrzehnte dauernden Begleitung durch die Autorin, zeitweise als behandelnde Psychiaterin. Zuletzt war die Patientin 20 Jahre am selben Arbeitsplatz subjektiv und objektiv befriedigend in ihrem Beruf tätig. Es wird dargestellt, wie ihr Vertrauen, bei wenigen Freunden und in der therapeutischen Beziehung erprobt, im Sinne Luhmanns eine begrenzte Offenbarung ermöglichte. Die Wiedergewinnung des Selbstwertgefühls, der Aufbau eines sozialen Netzes und der Abbau der inneren Stigmatisierung stehen im Einklang mit der Literatur zur Stigmabewältigung.

Abstract

The biography of a social-worker shows a positive development in her professional life in spite of several severe episodes of psychotic illness. The author knows her personally over three decades, partly as her psychiatrist. Whether to hide or reveal her psychotic illness as a stigma in professional life is discussed with her own examples. Her „management of the secret” is shown as a combination of hiding and revealing. A slow process of taking again the „risk of trust” with a few friends and within the therapeutic process helps her gain back selfconfidence and trust in others. This process is discussed with Luhmanns approach to trust and the current literature as a way to overcome the inner process of stigmatisation.

Literatur

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