Pneumologie 2005; 59 - 28
DOI: 10.1055/s-2005-867175

C-Flex vs. konventionelles CPAP – Auftreten von Flusslimitationen?

A Jerrentrup 1, S Canisius 1, T Ploch 1, K Kesper 1, T Penzel 1, HF Becker 1
  • 1Marburg

Obwohl die nasale CPAP-Therapie als Standardtherapie bei mittelgradig bis hochgradig ausgeprägten schlafbezogenen Atmungsstörungen eine effektive und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode ist, wird die Therapie nicht von allen Patienten akzeptiert und genutzt. Für viele Patienten ist es schwierig, gegen den kontinuierlichen CPAP-Druck auszuatmen. Das C-Flex-CPAP-System (Respironics REMstar Pro) reduziert den Beatmungsdruck während der Exspiration proportional zum Ausatemfluss des Patienten. Drei verschiedene Verstärkungsstufen der Druckabsenkung (C-Flex1 bis C-Flex3) können gewählt werden.

In der Literatur ist für die nasale Bilevel-Beatmung das Auftreten von inspiratorischen Flusslimitationen beschrieben, wenn der Exspirationsdruck deutlich unterhalb des Inspirationsdrucks liegt. Wir untersuchten in einer Studie an 8 Patienten mit obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörungen (AHI >20/h) die Quantität inspiratorischer Flusslimitationen im REM- und NREM-Schlaf im Vergleich zu einer konventionellen CPAP-Therapie.

Zusätzlich zu einer Standard-Polysomnographie wurden der Ösophagusdruck und der Atemfluss (mittels eines Pneumotachographen) aufgezeichnet. Nachdem der Beatmungsdruck unter polysomnographischer Kontrolle optimal eingestellt worden war, wurden in randomisierter Reihenfolge die CPAP-Therapie und die drei verschiedenen C-Flex Modi für jeweils 15 Minuten im REM- und NREM-Schlaf untersucht.

Ein Atemzug wurde als flusslimiert gewertet, wenn 1. die Amplitude des Ösophagusdrucks die mittleren Werte, die während ruhigen Atmens im Wach aufgezeichnet worden waren, um zwei Standardabweichungen überstieg oder 2. der respiratorische Widerstand (ΔPOES/FlowinspMAX) außerhalb von zwei Standardabweichungen bezogen auf die mittleren Wachwerte lag.

15409 Atemzüge wurden analysiert. 299 (1,9%) wurden bezogen auf das Ösophagusdruckkriterium als flusslimitiert betrachtet. Aufgeschlüsselt auf die Beatmungsmodi waren 3,5% der Atemzüge während konventioneller CPAP-Therapie, 1,2% während C-Flex1, 1,5% während C-Flex2 und 1,4% während C-Flex3 nach diesem Kriterium flusslimitiert. Die C-Flex-Therapie zeigte damit signifikant weniger Flusslimitationen sowohl im REM- als auch im NREM-Schlaf.

Anders nach dem Kriterium respiratorischer Widerstand: Hier wurden1704 (11,1%) aller untersuchten Atemzüge als flusslimitiert gewertet, 13,6% während konventioneller CPAP-Therapie, 11,6% während C-Flex1, 8,7% während C-Flex2 und 10,4% während C-Flex3. Hierbei gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen konventionellem CPAP und C-Flex, die Äquivalenztestung für beide Methoden war positiv.

In beiden Therapiemodalitäten traten in geringer Zahl Flusslimitationen auf, unter C-Flex-Therapie jedoch nicht in vermehrtem Ausmaß.