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DOI: 10.1055/s-2005-867215
Bildgebung bei der Diagnostik des hepatobiliären Systems
Bildgebung bei der Diagnostik des hepatobilliären Systems
Prinzipiell ist vor der Untersuchung des hepatobiliären Systems zu entscheiden, ob es sich um ein isoliertes ausschließlich auf die Leber bezogenes Problem handelt, z.B. bei der Diagnostik einer traumatischen Läsion, eines Abszesses bzw. von Steinen oder ob eine komplexe Lebererkrankung vorliegt mit Folgen für die benachbarten Organsysteme und den Blutfluss im intrahepatischen Kreislauf.
Der Ultraschall in Kombination mit den verschiedenen Applikationsformen der Doppler-Sonographie ist bei Kindern die wesentliche bildgebende Methode. Bezogen auf das hepatobiliäre System sind Erkrankungen gut differenzierbar. Probleme können sich bei akuten Ereignissen wie z.B. Trauma oder bei einer Sepsis im Entstehungsstadium ergeben, sofern nicht hochauflösende Sonden zur Verfügung stehen.
Durch die Entwicklung des Mehrzeilen-CTs hat sich eine Reduktion der Strahlenapplikation ergeben. Der Vorteil für die zu untersuchenden Kinder ist vor allen Dingen die Kürze der Verweilzeit in diesen Geräten. Zum Einsatz sollte dieses Verfahren im Falle akuter Traumafolgen kommen. In den ersten Stunden nach dem Unfall ist nämlich das Ausmaß der Läsion für chirurgische Interventionen mit dieser Methode genauer erfassbar als mit der Sonographie. Auch kleine Einschmelzungen sind in der Frühphase mit diesem Verfahren bezüglich der Organverteilung genauer erfassbar. Das MRT hat den Vorteil, dass keine Strahlenapplikation notwendig wird und eventuell zu applizierende Kontrastmittel nicht allergen wirken. Bedingt durch die Möglichkeit der verschiedenen Schnittrichtungen ist die Beurteilung von Gefäßverläufen im Angio-MR möglich. Dieses Verfahren sollte bei malignen Prozessen parallel zur Sonographie für das „Tumor-Staging“ zur Anwendung kommen.
Die MRCP ist eine nicht invasive alternative Methode zur endoskopischen Gallengangsdarstellung. Dieses Verfahren wird zur Diagnostik von Erkrankungen im Bereich der Papilla Vateri, des Ductus choledochus oder des Pankreasganges häufig in Form von 3D Rekonstruktionen eingesetzt. Auf diese Weise kann die Endoskopie bei Kindern auf einen geplanten therapeutischen Eingriff reduziert werden.
Andere Verfahren wie die Angiographie und szintigraphische Methoden sind den aufgeführten Schnittbildverfahren nachgeordnet und speziellen Fragestellungen vorbehalten.
Lernziele:
Einsatz der verschiedenen Schnittbildverfahren. Hinweis auf spezifische Erkrankungen im Kindesalter.
Korrespondierender Autor: Helmke K
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Pädiatrische Radiologie, Martinistr. 52, 20246, Hamburg
E-Mail: helmke@uke.uni-hamburg.de