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DOI: 10.1055/s-2005-867305
Gallenblase, Gallenwege
Die bildgebende Diagnostik von Gallenblase und Gallenwegen basiert primär auf der Sonographie, die häufig von Internisten oder Chirurgen durchgeführt wird. Erst nach der Erhebung eines pathologischen und/oder unklaren Befundes in der Sonographie erfolgt eine weiterführende Diagnostik mit CT und MRT, ggf. auch mit ERCP und PTC. Viele Befunde können bereits in der Sonographie geklärt werden (z.B. Cholezystolithiasis, Cholezystits, Adenomyomatose der Gallenblasenwand), sodass keine weitere Bildgebung erforderlich ist. Bei unklaren sonographischen Befunden richten sich die Indikationen für die CT oder die MRT nach der klinischen Konstellation (Notfall versus Elektivfall; globale versus fokussierte Fragestellung), wobei Notfallindikationen (z.B. V.a. biliäre Genese einer Pankreatitis) oder globale Fragestellungen (z.B. Cholangitis bei unklare Cholestase) eher der CT- und Elektivindikationen (z.B. V.a. PSC) sowie fokussierte Fragestellungen (z.B. V.a. Choledocholithiasis) eher der MRT zugewiesen werden. Zu den anspruchsvollsten Indikationen zählen kleine Tumoren der Gallenblase und der Gallenwege, die in der CT und der MRT gleichermaßen schwer zu diagnostizieren sind. Zwar bietet die MRCP gute Möglichkeiten für den Nachweis von Tumoren der Gallenwege. Dennoch sind die ERCP und ggf. die PTC der Goldstandard in der Bildgebung. Eine zunehmende Bedeutung hat die MRCP in der Diagnostik von Anomalien des biliären Systems (z.B. Choledochuszysten). Die i.v. Cholangiozystographie hat praktisch keine Bedeutung mehr. Es gibt jedoch ausgewählte Indikationen, bei denen die CT nach Infusion von Biliscopin eine sinnvolle Untersuchung ist (z.B. Nachweis eines Gallelecks). Weniger gut dokumentiert ist die MRT des biliären Gangsystems nach Gabe eines hepatobiliären Kontrastmittels.
Lernziele:
1. Indikationsbezogener Einsatz der bildgebenden Verfahren, insbesondere CT und MRT.
2. Darstellung der wichtigsten Krankheitsbilder.
Korrespondierender Autor: Laniado M
Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Fetscherstr. 75, 01307, Dresden
E-Mail: michael.laniado@uniklinikum-dresden.de