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Die Verdachtsdiagnose erregerassoziierte Pneumonie wird gestellt bei Fieber, purulentem Sputum, den physikalischen Zeichen der Konsolidierung, Leukozytose oder Leukopenie deutliche Erhöhung der CRP, Nachweis eines kompatiblen Erregers. Die Sicherung der Diagnose erfolgt durch den Nachweis einer pulmonalen Verschattung mit einem bildgebenden Verfahren, wenn mindesten 2 der oben aufgeführten Parameter nachweisbar sind. Zur Sicherung der Diagnose sind Thoraxaufnahme 2 E, Bettaufnahme ap. und bei unklarem oder negativem Thoraxbefund sowie bei komplizierenden Befunden CT und Ultraschall routinemäßig angewandte bildgebende Verfahren mit denen anatomische Anordnung Ausbreitung, Ausdehnung Ausbreitungs-geschwindigkeit und Verlauf pulmonaler Infiltrate rasch und sicher zu diagnostizieren sind. Bei Kindern und Frauen im gebärfähigen Alter sollte bei komplizierenden Befunden die MRT das Verfahren der zweiten Wahl sein, wenn dem Patienten die längere Untersuchungszeit zumutbar ist. Zur effektiven Einordnung der radiologische Befundkonstellation bei der Primärdiagnose und im Verlauf ist zu erfragen: Ist die Pneumonie ambulant erworben? (CAP=Community aquired pneumonia) oder nosokomial (HAP=hospital aquired pneumonia) und die korrekte Bewertung von klinischem Befund, Lungenfunktion, Blutgasanalyse, Laborparameter, Immunstatus. Die Rationalen zur radiologischen Diagnostik sind die Abschätzung der Prognose (welcher Patient ist ambulant oder stationär zu behandeln), Differenzierung des relevanten Erregerspektrums (zur möglichst raschen erregerspezifischen antibiotischen Therapie), Nachweis komplizierender Befunde (Abzsess, Empyem, Pneumothorax etc.) und das Therapiemonitoring (normale oder verzögerte Befundrückbildung.Im Refresher-Kurs werden anhand von Kasuistiken die aufgeführten Definitionen mit typischen Befundkonstellationen der Erstdiagnose und im Verlauf der leichten und schwereren Verlaufsformen ambulant erworbener Pneumonien dargestellt. Auf die wichtigsten Differenzialdiagnosen pulmonaler „Infiltrate“ wird eingegangen.
Lernziele:
Radiologische Befundkonstellationen ambulant erworbener Pneumonien (Rö-Thorax, Bettaufnahme, CT, MRT)
Definitionen: Pneumonieformen
Diagnose komplizierender Befunde
Differenzierung des Pneumonieverlaufs
Differenzialdiagnose entzündlicher pulmonaler Infiltrate
Technik und Strategie radiologischer Untersuchungsverfahren bei ambulant erworbener Pneumonie
Korrespondierender Autor: Tuengerthal S
Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Röntgenabteilung, Amalienstr. 5, 69126, Heidelberg
E-Mail: S.Tuengerthal@t-online.de