Rofo 2005; 177 - VO_2004
DOI: 10.1055/s-2005-867422

Einsatz der Minimum-Intensitätsprojektion zur Beurteilung der Cholangien in der 16-Zeilen-CT des Abdomens: Vergleich mit MRCP

T Denecke 1, E Degutyte 1, R Valencia 1, L Lehmkuhl 1, G Gaffke 1, R Felix 1, CR Stroszczynski 1
  • 1Campus Virchow-Klinikum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Evaluation der Minimum-Intensitätsprojektion (MinIP) zur Beurteilung der Gallenwege in der kontrastmittelgestützten Multidetektor-CT (MDCT) des Abdomens im Vergleich zur Magnetresonanz-Cholangiographie (MRCP). Methode: Retrospektiv wurden insgesamt 26 Patienten ausgewählt, die zeitnah ohne zwischenzeitliche Intervention, eine mehrphasige, kontrastmittelgestützte 16-Zeilen-MDCT des Abdomens mit einer minimalen rekonstruierbaren Schichtdicke von 1,25mm sowie eine MRCP der Leber erhielten. Die CT-Daten der portalvenösen Phase wurden in MinIP-Technik koronar, sagital und axial (SD 2cm, 1cm Überlappung) rekonstruiert. Die Auswertung hinsichtlich einer Erweiterung der Cholangien sowie der Lage einer möglichen Stenose erfolgte verblindet durch 2 unabhängige Untersucher. Ergebnis: In der MRCP zeigte sich eine intrahepatische Erweiterung der Cholangien bi zum 4. Level in 12 Fällen und bis zum 3. Level in 8 Fällen. In 2 Fällen zeigte sich ein nur gering ausgeprägter Gangaufstau, 4 Patienten wiesen keine signifikante Erweiterung der Cholangien auf. Dies korrelierte mit den Ergebnissen der MinIP in 92% der Patienten. Bei 2 Patienten wurde die Ausprägung des Gangaufstaus durch die MinIP unterschätzt; es lagen Bewegungsartefakte der CT zugrunde. Die Lokalisation der Stenose wurde in 4 Fällen in der MRCP intrahepatisch, in 10 Fällen im Bereich der Hepatikusgabel und in 8 Fällen extrahepatisch gesehen. Die MinIP zeigte bei einer Korrektheit von 92% bei 2 Patienten eine Stenose in Höhe der Hepaticusgabel an während die MRCP die Stenose jeweils im Bereich des Pankreaskopfes ansiedelte, da die extrahepatischen Gallenwege aufgrund umgebenden Fettgewebes nicht abzugrenzen waren. Schlussfolgerung: Als einfache Form der Nachbearbeitung regulärer MDCT-Untersuchungen der Leber stellt die MinIP ein zusätzlichen diagnostisches Instrument zur Visualisierung der Cholangien bei Patienten mit Cholestase dar.

Korrespondierender Autor: Denecke T

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