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DOI: 10.1055/s-2005-867557
Detektion von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen mittels konventionellen lateralen Thoraxaufnahmen
Ziele: Wirbelkörperfrakturen sind die häufigste Komplikation der Osteoporose. Im frühen Stadium bleiben sie häufig unerkannt, da sie nicht selten asymptomatisch sind. Diese Frakturen führen langfristig zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, wie einer dauerhaften Einschränkung der Lebensqualität sowie einer Erhöhung der Morbidität und Mortalität. Mit einer geeigneten Therapie lässt sich die Langzeitprognose verbessern. Als potentiell wichtiges Verfahren zur Detektion von Wirbelkörperfrakturen wurden routinemäßig angefertigte konventionelle laterale Thoraxaufnahmen vorgeschlagen. Ziel dieser Studie war es daher die Detektionsrate von Wirbelkörperfrakturen bei postmenopausalen Frauen in lateralen Thoraxaufnahmen und die Behandlung dieser im klinischen Alltag zu erfassen. Methode: Es wurden 817 in der Routine durchgeführte, seitliche Thoraxaufnahmen von postmenopausalen Frauen (Alter: ≥50 Jahre) evaluiert. Die Röntgenbilder wurden ohne Wissen der klinischen Angaben ausgewählt und von 2 Radiologen unabhängig voneinander analysiert. Eine semiquantitative Methode (spinal fracture index=SFI) wurde zur Einteilung der Wirbelkörperfrakturen angewendet. Klinische Daten aus den Krankenakten sowie der radiologische Befund wurden erfasst um die Anzahl der korrekt klassifizierten und adäquat therapierten Frakturen zu bestimmen. Ergebnis: Das Durchschnittsalter der postmenopausalen Frauen betrug 69,6 Jahre (SD±10,1J.). Frakturen von klinischer Bedeutung wurden bei 119 (14,5%) Patientinnen gefunden. Nur 38 (31,9%) dieser Frakturen wurden in dem ursprünglichen radiologischen Befund erwähnt und nur 21 (17,6%) erhielten ein adäquate Therapie. Schlussfolgerung: Da weitere osteoporotische Frakturen mittels geeigneter Therapie verhindert werden können und die konventionellen Thoraxaufnahmen ein wichtiges „Screeningverfahren“ darstellen können, ist es für Radiologen von besonderer Bedeutung diese korrekt zu diagnostizieren und den Kliniker auf die Diagnose einer manifesten Osteoporose hinzuweisen.
Korrespondierender Autor: Müller D
Klinikum rechts der Isar; TU München, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Strasse 22, 81675, München
E-Mail: dmueller@roe.med.tu-muenchen.de
Key words
Osteoporose - Wirbelkörperfrakturen - Thoraxaufnahmen