Rofo 2005; 177 - VO_2146
DOI: 10.1055/s-2005-867564

10 Jahre Erfahrungen mit der perkutanen Nucleotomie

AH Beck 1, T Thieme 1, T Görlitz 1, A Hufnagel 1, T Losen 1, A Noll 1
  • 1Klinikum Konstanz, Röntgenabteilung, Konstanz

Ziele: Seit 1995 werden 980 perkutane Nucleotomien unter rotierender Durchleuchtung durchgeführt. Zielsetzung ist die Validisierung der radiologischen Methode in diesem Zeitraum auf ihren klinischen Wert hin. Methode: Mittels mechanischer und Laser – Nucleotomie an der LWS werden im Zeitraum von 10 Jahren insgesamt 98o Patienten behandelt und nachuntersucht. Die Nucleotomie wurde stets in derselben Methodik in Lokalanästhesie mit verschiedenen Geräten durchgeführt,die ebenfalls kritisch beurteilt werden. Alle Patienten wurden unmittelbar nach der Prozedur am folgenden Tag und 1–9 Jahre später selbst oder über den Hausarzt/einweisenden Orthopäden befragt. Ergebnis: Bei 51 Prozent der Befragten stellt sich ein gutes bis sehr gutes klinisches Ergebnis heraus, bei weiteren 26 Prozent habe sich der klinische Zustand leicht gebessert,bei 15 Prozent sei keine Befundverbesserung eingetreten. Eine Verschlechterung des klinischen Bildes ist lediglich in 2 Prozent aufgetreten. 10 Prozent der Patienten mussten trotz perkutaner Nucleotomie mikrochirurgisch weiterbehandelt werden,da sich ein Rezidiv,bzw. ein Sequester ereignet hatte. Eine schwerwiegende Infektion konnte vermieden werden,ebenso eine Nervenläsion. Es ergaben sich keine Vorteile der Laser – Vorgehensweise im Vergleich mit der mechanischen Nucleotomie. Schlussfolgerung: Die percutane Nucleotomie in den Händen des Erfahrenen ist eine äußerst wertvolle Bereicherung des radiologisch interventionellen Therapiespektrums mit sehr guten klinischen Ergebnissen im Vergleich mit den etablierten operativen Verfahren.

Korrespondierender Autor: Beck AH

Klinikum Konstanz, Röntgenabteilung, Luisenstr. 7, 76464, Konstanz

E-Mail: andreas beck@Klinikum-Konstanz.de