Ziele: MR-tomographische Bestimmung der Infarktgröße [„delayed enhancement (DE)“] bei Patienten
mit serologisch und angiographisch gesichertem Myokardinfarkt nach Akut-PTCA sowie
Korrelation des Infarktvolumens mit 1) biochemischen Infarktmarkern [Kreatin-Kinase
(CK), C-reaktivem Protein (CRP)] und 2) dem Zeitintervall zwischen Symptombeginn und
Intervention (tINTERVENT). Methode: 4 bis 10 Tage nach Akut-PTCA wurde bei 45 Patienten mit Myokardinfarkt (Symptombeginn
<24h) eine KM-verstärkte 3D IR GE Sequenz an einem 1.5 Tesla MRT-Gerät mit vollständiger
Abdeckung des linken Ventrikel in Kurzachsenschnitten zur Bestimmung des Infarktvolumens
durchgeführt. Die absolute (in g) bzw. relative Infarktgröße (in % der LV-Masse) wurde
mit den Werten von CK-MAX, CRP-MAX und tINTERVENT mittels linearer Regressionsanalyse
korreliert. Ergebnis: In allen Patienten (n=45/45) konnte MR-tomographisch mit der Technik des DE ein Myokardinfarkt
nachgewiesen werden (Infarktvolumen absolut: min.1,3g – max.78,8g, Mittelwert 24,2g
+/-17,8). Eine signifikante Korrelation (p<0,001) bestand zwischen der CK-MAX und
der absoluten (g) (r=0,72) sowie der relativen Infarktgröße (LV%) (r=0.77). Keine
Korrelation bestand zwischen den CRP-MAX Werten und der absoluten (r=0.33) sowie der
relativen Infarktgröße (r=0.27). Desweiteren zeigte sich keine Korrelation zwischen
tINTERVENT und absoluter (r=0.29) bzw. relativer Infarktgröße (r=0.27). Schlussfolgerung: Die Technik des DE ist ein hochsensitives Verfahren zur Detektion akuter Myokardinfarkte.
Die MR-tomographisch bestimmte Infarktmasse korreliert eng mit den CK-MAX-, nicht
aber mit den CRP-MAX-Werten. Desweiteren zeigte sich innerhalb der ersten 24h keine
Korrelation zwischen der Infarktgröße und dem Zeitintervall von Symptombeginn bis
zur Intervention.
Korrespondierender Autor: Meyer C
Universitätsklinik Bonn, Radiologie, Sigmund-Freud-Str. 25, 53115, Bonn
E-Mail: carsten.meyer@ukb.uni-bonn.de
Key words
Kardiale MRT - Vitalitätsdiagnostik - Myokardinfarkt - PTCA - Delayed-enhancement