Rofo 2005; 177 - PO_7
DOI: 10.1055/s-2005-867873

Vergleich unterschiedlicher Rekonstruktionsparameter bei der Diagnostik der akuten Lungenarterienembolie mittels 16-Zeilen Mehrschicht-Computertomographie

M Heuschmid 1, C Mann 1, O Luz 1, MD Seemann 1, S Schröder 1, A Küttner 1, AF Kopp 1, CD Claussen 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Bestimmung der klinischen Wertigkeit verschiedener Rekonstruktionsparameter bei der Diagnostik der akuten Lungenarterienembolie (LAE) unter Verwendung der 16-Zeilen Mehrschicht-Computertomographie (MS-CT). Methode: Bei 61 Patienten mit klinischem Verdacht auf eine akute LAE wurde im Rahmen der Routinediagnostik eine 16-Zeilen MS-CT (Sensation 16, Siemens) durchgeführt: 16×0,75mm Kollimation, 120KV, 110–140mAs, 110–130ml Kontrastmittel (Imeron400, Altana) iv. Als Referenz wurden die mit 0,75mm Schichtdicke (SD) und 0,4mm Rekonstruktionsinkrement (RI) axial rekonstruierten Bilddaten von 2 Radiologen ausgewertet. Zum Vergleich wurde zu jedem Patienten zusätzlich Bilddaten erstellt. Axial: 2mm SD (1,5mm RI); 4mm SD (3mm RI),6mm SD(5mm RI); koronar: 2mm SD (1,5mm RI); 4mm SD (3mm RI) sowie axiale maximale Intensitäts-Projektion (MIP) mit 4mm SD. Ergebnis: Bei 28/61 Patienten wurde eine LAE mittels MS-CT anhand der Referenzschichtdicke von 0,75mm diagnostiziert. Während im zentralen Lungenarterienstromgebiet allen Schichtdicken und Reformationen eine hohe Sensitivität (Sen, >0,95) und Spezifität (Spez, >0,99) aufwiesen, zeigten lediglich die Bilddaten mit 2mm SD (axial/koronar) bei segmentalen (Sen 0,99/0,99, Spez 1/0,99) wie auch subsegmentalen (Sen 0,94/0,83, Spez 0,99/0,99) Lungengefäßen eine hohe Übereinstimmung zu den Referenzbilddaten mit 0,75mm SD. Insbesondere bei subsegmentalen Pulmonalarterien wiesen die übrigen Reformatierungen eine deutliche Abnahme von Sensitivität wie auch Spezifität auf. Schlussfolgerung: Der Einsatz der MS-CT bei der Diagnostik der akuten LAE erlaubt aufgrund einer Submillimeter-Kollimation eine Beurteilung subsegmentaler Gefäße der Lunge. In der vorgestellten Arbeit konnte lediglich die Bilddatensätze mit einer SD von 2mm eine sehr hohe Übereinstimmung zu der Referenzschichtdicke von 0,75mm aufweisen, alle weiteren, untersuchten Bilddatenrekonstruktionen eigneten sich nicht für die Diagnostik einer subsegmentaler LAE.

Korrespondierender Autor: Heuschmid M

Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen

E-Mail: martin.heuschmid@med.uni-tuebingen.de