Rofo 2005; 177 - PO_195
DOI: 10.1055/s-2005-868303

Quantitative Analyse der Nierenperfusion in einem Atemstopp bei 3 T mithilfe einer kontrastmittelfreien FAIR True-FISP-Technik

P Martirosian 1, M Fenchel 1, CD Claussen 1, F Schick 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Die Kombination von Arteriellen Spin Labeling (ASL) Techniken mit ultraschnellen Bildgebungssequenzen, die auf Suszeptibilitätsartefakte unempfindlich sind, kann nützliche Anwendungen bei abdominellen Organen eröffnen. Gewöhnlich ist die Mittelung von mehreren Messungen nötig um ein hohes Signal-zu-Rausch (S/R) Verhältnisses zu erreichen. Die Empfindlichkeit der ASL Perfusionstechniken wird bei höheren Feldstärken deutlich verbessert. Die in letzter Zeit entwickelte FAIR True-FISP Perfusionstechnik ist gut geeignet für Anwendungen bei höheren Feldstärken. Ziel dieser Studie war es eine Strategie für quantitative Nierenperfusionsmessung bei 3.0T in einem einzelnen Atemstopp zu entwickeln. Methode: FAIR True-FISP Nierenperfusionsmessungen wurden bei gesunden Probanden an einem 3.0T-MR-Ganzkörpertomographen mittels einer optimierte Sequenz durchgeführt (TR 3.6 ms, TE 1.8 ms, TI 1200 ms, Matrix 128×128, FoV 360×360 mm2). Atemstoppdauer war unter 19s bei allen Probanden. Für die quantitative Analyse wurde zusätzlich ein protonen-gewichtetes Bild aufgenommen. Die für quantitative Berechnungen benötigte T1 Relaxationszeiten wurden aus der Literatur entnommen. Ergebnis: Die FAIR True-FISP Tomogramme der Nieren weisen ein gutes S/R-Verhältnis auf. Die Bilder zeigen eine relativ starke Perfusion der Nierenrinde, während das Nierenmark schwach perfundiert ist. Zusätzlich zu den Nieren kann die Milzperfusion dargestellt werden. Quantitative Perfusionsbilder wurden mithilfe des entsprechenden Protonendichtebildes berechnet. Als Perfusionswerte wurden 270–410ml/(100g min) in der Nierenrinde und 160–210ml/(100g min) in der Milz ermittelt. Schlussfolgerung: Es konnte festgestellt werden, dass die FAIR True-FISP Sequenztechnik für die kontrastmittelfreie quantitative Perfusionsbildgebung der Nieren bei 3.0T gute Ergebnisse liefert. Die Anwendung dieser Technik bei hohen Feldstärken zeigt eine deutliche Verbesserung des S/R-Verhätnisses und liefert exakte quantitative Ergebnisse in einem Atemstopp.

Korrespondierender Autor: Martirosian P

Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hopper-Seyler-Strasse 3, 72072, Tübingen

E-Mail: petros.martirosian@med.uni-tuebingen.de