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DOI: 10.1055/s-2005-868304
Quantifizierung der Perfusionsänderung kindlicher Tumoren unter Therapie mittels kontrastmittelgestützter dynamischer MR-Bildgebung
Ziele: Die dynamische kontrastmittelverstärkte MRT in Verbindung mit einem 2-Kompartment-Modell erlaubt die Analyse der Tumorperfusion. Obwohl bekannt ist, dass unter Therapie Perfusionsänderungen vor morphologischen Veränderungen auftreten, und Perfusionsanalysen bereits für Studien einiger Tumorarten etabliert sind (z.B. Mamma-Ca), basieren Diagnose und Therapieentscheidungen noch überwiegend auf morphologischen Untersuchungen. Bei kindlichen Tumoren wurde die Perfusionsanalyse noch nicht eingesetzt. Daher war es Ziel dieser Pilot-Studie die Machbarkeit dieser Methode für solide kindliche Tumore zu prüfen. Methode: Dynamische Messungen wurden mit einer schnellen GRE Sequenz (TurboFLASH, 1–3 Schichten, 7–8min) durchgeführt. An die Signal-Zeit-Kurven der Pixel wurde ein 2-Kompartment-Modell (Hoffmann U et al, 1995) angepasst. Zur Quantifizierung von Perfusionsänderungen sowie der Tumor Heterogenität wurden die Parameter-Verteilungen im Tumor mittels Box-Plots und der empirischen kumulativen Verteilungsfunktion beschrieben. Die Verlaufsstudie umfasste 5 Kinder, die eine Chemotherapie erhielten von 11 untersuchten Kindern: 2 Osteosarkome, 2 Lymphome und ein Wilms-Tumor. Ergebnis: Deutliche Veränderungen der Perfusionsparameter traten unter Therapie in allen Verlaufstudien auf, wobei die Modell-Parameter A (korreliert mit extrazellularem Raumanteil) and k21 (korreliert mit Gefäß-Oberfläche/-Permeabilität) die größte Sensitivität zeigten. Bei dem Wilms-Tumor waren bereits bei der ersten Follow-Up Messung nach 4 Tagen starke Veränderungen sichtbar. Die Perfusionsänderungen waren i.A. deutlicher als die beobachteten Größenänderungen. Schlussfolgerung: Die Tumor-Perfusionsanalyse scheint bei den untersuchten kindlichen Tumoren eine Perfusionsveränderung unter Therapie bereits früh aufzeigen zu können. Damit könnte diese Methode wichtige Informationen liefern, die hilfreich bei Therapieentscheidungen sein könnten. Weitere Studien zur Korrelation der Perfusionsdaten mit histologischen Befunden sind nötig.
Korrespondierender Autor: Pohlmann A
Unikliniken Mainz, Klinik für Radiologie, Bereich Medizinische Physik, Langenbeckstr. 1, 55131, Mainz
E-Mail: pohlmann@radiologie.klinik.uni-mainz.de
Key words
Kindliche Tumore - Perfusion - DCE-MRI - Zwei-Kompartment-Modell