Rofo 2005; 177 - PO_200
DOI: 10.1055/s-2005-868308

First-Pass MRT-Perfusionsmessung am Rattenherz in vivo mit einem 1.5 Tesla-Ganzkörper-Tomographen

R Seitz 1, A Karg 1, D Becker 1, R Kimura 1, A Heimann 1, G Horstick 1, O Kempski 1, WG Schreiber 1
  • 1Klinik f. Radiologie Universität Mainz, Medizinische Physik, Mainz

Ziele: Die In-vivo-Bestimmung von strukturellen und funktionellen Parametern des Rattenherzens mithilfe der EKG-getriggerten MRT bietet aufgrund der geringen Invasivität und der mehrmaligen Durchführbarkeit am gleichen Tier besondere Möglichkeiten für Studien am Standardtiermodell von kardiovaskulären Krankheiten. Durch diese Arbeit soll gezeigt werden, dass funktionelle und Perfusions-Untersuchungen am Rattenherz in vivo bei 1.5 Tesla (T) mit einem Ganzkörper-Tomographen möglich sind und eine zur Ableitung von diagnostischer Information ausreichende Bildqualität ergeben. Methode: Die EKG-getriggerten Messungen wurden mit einem Siemens Vision Experimental (50mT/m) Ganzkörper-Tomographen bei 1.5T an zwei anästhesierten Ratten durchgeführt. Als Spule diente eine LP-Fingerspule (Durchmesser 2cm), die auf der Ventralseite des Thorax herznah positioniert wurde. Zur morphologischen Bildgebung wurde eine Spin-Echo-Sequenz (Auflösung 0,166×0,166×2,0mm3, TR/TE 695ms/14ms) zu verschiedenen Zeitpunkten der Herzaktion angewendet. Zur dynamischen Perfusionsmessung wurde eine SR-Turbo-FLASH-Sequenz (Auflösung 0,586×0,586×4,0mm3, TR/TE/TI/FA 210ms/1,2ms/10ms/8°) verwendet. Während der Aufnahme der Perfusionsserie wurde der Ratte Gd-DTPA (KM) intravenös verabreicht. Ergebnis: Die Aufnahmen der Spin-Echo-Sequenz erlauben es, die Wanddicke und den Durchmesser des linken Ventrikels (LV) der Ratte systolisch und diastolisch zu bestimmen und geben dadurch Aufschluss über dessen Kontraktionsverhalten. In der First-Pass-Messung konnte der Fluss des KM-Bolus durch den rechten und linken Ventrikel sowie in das Myokard verfolgt werden. Die Auswertung verschiedener Regions of Interest (ROIs) im LV und dessen Myokard ergab jeweils einen charakteristischen Signalintensitäts-Zeitverlauf, welcher die Quantifizierung der Perfusion innerhalb der entsprechenden ROI ermöglicht. Schlussfolgerung: Funktionelle und Perfusions-Untersuchungen am Rattenherz in vivo sind mit einem Hochleistungsgradientensystem auch bei 1.5T möglich.

Korrespondierender Autor: Seitz R

Klinik f. Radiologie Universität Mainz, Medizinische Physik, Langenbeckstraße 1, 55131, Mainz

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