Z Gastroenterol 2005; 43 - V1
DOI: 10.1055/s-2005-869601

Oxidativer Stress trägt zur hyperdynamen Zirkulation im Portal-hypertensiven Rattenmodell bei

B Angermayr 1, 2, M Mejias 1, M Peck-Radosavljevic 2, JC Garcia-Pagan 1, J Rodes 1, J Bosch 1, M Fernandez 1
  • 1Hepatisches Hämodynamik Labor, Hospital Clinic, Institut d'Investigacions Biomediques August Pi i Sunyer, Universität Barcelona (Spanien)
  • 2Klinik f. Innere Medizin IV, Abt. f. Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien
  • 3Department für Immunologie, Universität Barcelona (Spanien)

Einleitung: Portale Hypertension verursacht im Rattenmodell durch erhöhte Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) oxidativen Stress. Da ROS vasoaktive Moleküle sind, welche direkte und indirekte Effekte auf den Gefäßtonus haben, könnten diese Mechanismen zur hyperdynamen Zirkulation bei portaler Hypertension beitragen.

Methodik: Bei 20 männlichen Sprague-Dawley Ratten wurde durch partielle Pfortaderligatur (PPVL) eine portale Hypertension verursacht, 10 weitere Tiere wurden sham-operiert (SO). Zehn PPVL und 5 SO Ratten wurden mit Apocynin, einem Inhibitor der NAD(P)H Oxidase, welche die Hauptquelle der ROS Produktion ist, therapiert. Die restlichen Tiere erhielten als Kontrolltherapie die Vehikelsubstanz von Apocynin (DMSO). Hämodynamische Studien wurden 5 Tage nach PPVL/SO durchgeführt.

Ergebnisse: Die 4 Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich mittlerem arteriellen Blutdruck. PPVL Tiere unter Vehikeltherapie hatten einen höheren Portaldruck als die mit Apocynin behandelten PPVL Tiere, jedoch nicht signifikant (p=0.081). Apocynin beeinflusste weder den Blutfluss in der A. mes. sup. (ein Parameter für den portalvenösen Einfluss), noch die Resistenz in diesem Gefäß bei den SO Tieren, jedoch bei PPVL Ratten senkte die antioxidative Therape den Blutfluss und erhöhte die Resistenz (beides signifikant).

Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt, dass erhöhte Werte von oxidativem Stress im portal-hypertensiven Tiermodell mit splanchnischer Vasodilatation und verminderter Resistenz vergesellschaftet sind. Blockade von NAD(P)H Oxidase als hauptverantwortliches Enzym für ROS-Produkation, konnte diese hämodynamischen Veränderungen signifikant vermindern, sodass eine antioxidative Therapie eine vielversprechende neue Therapieoption bei portaler Hypertension darstellen könnte.