Zusammenfassung
Wie die Deutsche Querschnittstudie zu den Barrieren der Insulintherapie ergab, ist
die Ausgangssituation der Insulinbehandlung bei Diabetes mellitus durch Ängste und
Vorbehalte der zu behandelnden Patienten, aber auch durch Vorbehalte der Ärzte geprägt.
Die tatsächliche Behandlung mit Insulin verbessert dann allerdings die Akzeptanz dieser
Therapieform wesentlich. Den Ängsten und Vorbehalten gegenüber steht die mit höchstem
Evidenzgrad belegte Forderung, dass Patienten mit Typ-2-Diabetes zur Verzögerung der
Mikroangiopathie so straff behandeln werden sollten, dass ihr HbA1c-Wert unter 7 % liegt. Diese straffe Behandlung aber gelingt im Verlauf der Erkrankung
überwiegend mit Insulin. Die neue Möglichkeit, Insulin zu inhalieren, erhöht nach
den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie zu diesem Thema (Real World Feasibility Study)
offenbar die Bereitschaft der Patienten, eine bevorstehende Insulintherapie zu akzeptieren.
Denn in einer Welt, in der inhalierbares Insulin verfügbar wäre, würden 50 % der Patienten
zum Insulin greifen wollen, in einer Welt ohne diese Option deutlich weniger. Das
Ergebnis dieser Machbarkeitsstudie bewog zur Planung der groß angelegten Reale-Welt-Studie
zum inhalativen Insulin. Sie soll zeigen, wie viele Patienten in einer Welt, in der
inhalatives Insulin verfügbar ist, Insulin inhalieren und wie sich diese Verfügbarkeit
auf ihre Stoffwechseleinstellung (HbA1c) und den Kostennutzen der Behandlung auswirkt.
Literatur
- 1
Querschnittstudie „Barrieren der Insulintherapie”.
Diabetes und Stoffwechsel.
2005;
14
(Suppl )
P386
- 2
Freemantle N.
Real World Feasibility Study.
Diabetes Care.
2005;
28
427-428
Prof. Dr. med. Burkhard Göke
2. Medizinische Klinik
München-Großhadern
Marchioninistr. 15
81377 München