Rofo 2005; 177(7): 930
DOI: 10.1055/s-2005-871790
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Verlängerte Überlebenszeit - CT-Überwachung nach Resektion kolorektaler Karzinome der Stadien II und III

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Publication Date:
22 June 2005 (online)

 

Der Einsatz computertomographischer Scans des Abdomens und des Beckens zur Überwachung von kolorektalen Karzinomen (CRC) nach einer kurativen Therapie ist umstritten. Trotzdem werden am Roswell Park Cancer Institute in Buffalo, USA, routinemäßig in den ersten 2 Jahren nach der kurativen operativen Resektion jährliche CTs durchgeführt. Damit werden CRC-Metastasen entdeckt und eventuell kann festgestellt werden, ob diese isoliert auftreten und möglicherweise operativ entfernt werden können. Die Überlebenszeit der Patienten könnte damit potenziell verlängert werden.

Um eine mögliche Bedeutung der postoperativen CT zu be- oder widerlegen, wurden die Daten aller 203 Patienten der Jahre 1990-1995 mit einem kolorektalen Karzinom Stadium II oder III retrospektiv betrachtet (Am J Clin Oncol 2005; 28: 30-35).

Bei 146 der 203 Patienten wurde im ersten Jahr nach der Karzinomentfernung eine Kontroll-CT (CT-1) durchgeführt, davon unterzogen sich 81 im zweiten Jahr einer weiteren CT (CT-2). Bei verdächtigen Symptomen, bei einer Zunahme des karzinoembryonalen Antigens, bei auffälligen Befunden in der Koloskopie, beim Röntgen der Brust oder in Labortests wurde die CT "gezielt" durchgeführt. Dies betraf 25 Patienten der 146 CT-1 und 18 Patienten der 81 CT-2. Ohne eines dieser Symptome wurde die CT "ungerichtet" durchgeführt. Dies betraf die verbliebenen 121 Patienten der 146 CT-1 bzw. 63 Patienten der 81 CT-2. Bei 17 der 25 gezielten CT-1-Untersuchungen (68%) und 11 der 18 gezielten CT-2 (61%) sowie 7 der 121 ungerichteten CT-1 (5,8%) und 4 der 63 ungerichteten CT-2 (6,4%) wurde eine Rückkehr des Karzinoms bestätigt.

Insgesamt kehrte der Krebs während der 2-jährigen Nachuntersuchungen bei 28 Patienten (65,1%) mit verdächtigen Symptomen sowie bei 11 Patienten (9,1%) ohne konkrete Symptome zurück.

Aufgrund der gefundenen Metastasen konnten nach gezielter CT 10 von 28 Patienten operiert werden (36%). Nach ungezielter CT wurden 6 von 11 Patienten mit positivem Befund operiert (54%). Die durchschnittliche Überlebensdauer lag bei 35 Monaten für die Patienten, die nach gezielter CT operiert wurden sowie bei 50 Monaten für die Patienten, die nach ungerichteter CT operiert wurden.

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